Dieser Lewis Trondheim ist gnadenlos. In einer wahren Schwemme
breitet er sich und seine Werke in deutschen Comic-Läden aus. Dabei erwarten
den unbedarften Leser in diesen skurrilen Machwerken dann ethische Diskussionen
um die Gesetze des Zufalls oder über den Sinn des Lebens im Allgemeinen.
Trondheim
lässt kein Klischee aus. Liebe, Lynchjustiz, Poker, Gier - jedes Element eines
klassischen Western ist hier vertreten und keines kommt ungeschoren davon.
Nur der Hase zeigt sich heuer von gar heroischem Format. Er verprügelt den
Bösewicht in Bruce Lee Manier, flüchtet durch eine Scheunenwand und löst den
Fall.
Die Story
Unser Haase kommt nach Blacktown, einem verschlafenen Nest im Wilden Westen.
Jeder Mann steht auf die hübsche Miss Pacard. Sie hält Vorträge über Gewaltlosigkeit
an Schulen und jeder rennt hin, lauter Frauenversteher also. Da will der alte
Säufer General Lee im Saloon mit einem Goldklumpen bezahlen. Gold in Blacktown!
Um eine Hysterie zu verhindern oder um sich die Goldader zu sichern verhängt
der Scherif eine Nachrichtensperre, was aber nichts nützt. Nur der Vortrag
von Miss Packard verschiebt den Wettlauf um das Gold.
Der als Fremder ins Schussfeld geratene Hase will aus der Stadt
fliehen wird aber statt dessen Opfer eines rasenden Mobs und soll sein Ende
an einem Baum finden. Leider gibts um Blacktown herum nur Tannen, die sich
zum lynchen nicht eignen. Am Ende kann unser Haase dann doch verschwinden.
Er lässt eine psychopatische Miss Packard, eine Menge Leichen und eine ungewisse
Zukunft für Blacktown hinter sich.
Die Bilder sind purer Trondheim, da hat sich gegenüber den anderen
Alben des Franzosen nichts geändert - gut so. In einer Newsgroup wurde vor
kurzem der wahre Name Trondheims genannt. Keiner konnte das mit der ewigen
Hänselei wegen des echten Namens verstehen.