Düster und gewaltig überrennt dieses Album den Leser. Wer bei
"Starshiptroopers" kalte Füße kriegte, sollte Glimmer Rats liegen lassen.
In gewaltigen Bildern des aus Durham
Red bekannten Mark Harrison wird die Geschichte eines politischen Gefangenen
erzählt. Nach einem misslungenem Versuch, die von den Konzernen gefälschten
Nachrichten durch die echten Bilder zu ersetzten (Running Man lässt grüßen),
muss Horst Madsen seine Strafen antreten: Mit einem riesigen Katapult wird
er in einer Konservendose durch einen Riss im Raum in eine andere Welt geschleudert.
Hier heißt es erst ein mal die Landung zu überleben. Wer diese
erste kleine Hürde überstanden hat, findet sich in der Hölle wieder. In einer
sich ständig wandelnden Welt (Solaris oder was?), bedroht von den einheimischen
Kreaturen, muss man mit verrückt gewordenen Überlebenskünstlern zu Rande kommen.
Wer
nicht von den in Scharen auftretenden Spooks auseinandergerissen wird, muss
durch die Alpträume der Stürme seinen Verstand retten. Den größten Gefallen,
dem man einem Anderen tun kann, ist für dessen Tot zu sorgen.
Horst schaffte es bis ins Nest der Spooks. Dort findet er einen
Ausgang aus dieser Hölle, aber ein verstorbener Kamerad macht ihm als Spinnenförmiges
Untier, übersäht mit schreienden Köpfen und getrieben von der Lust zu töten,
das Leben schwer. Die Erlösung vor Augen geht es wieder ein mal nur noch ums
Überleben.
So krass die Story klingen mag, die Bilder sind härter. Überall
spritzen Blut und Körperteile durch die Bilder. Warum erfindet man solche
Geschichten? Betrachtet man sich die meisten "Erfindungen" einschlägiger Science-Fiction Storys genauer, stellt man immer wieder fest, so außerirdisch ist das alles nicht. So auch hier. Besonders die Bilder, als Horst allein über das Schlachtfeld schreitet, erinnert an Bilder aus dem ersten Weltkrieg. Schon damals waren Menschenleben keinen Pfifferling wert, und hatte man einen, wurde dieser essbare Schatz mit dem Leben verteidigt, egal ob andere litten, starben oder verhungerten. Im Krieg wird der Mensch zum Untier, genauso wie Horst Kamerad, der ihm den Weg zum Ausgang versperrt.