Ein neuer Valerina und Veronique! Nach der Zwischenmahlzeit "Jenseits von Raum und Zeit" nun endlich
der vermeindliche Hauptgang. Der Klappentext verheißt die "spannende und amüsante
Fortsetzung von Im Bann des Ultralum!".
Bestachen die Science-Fiction-Stories mit den beiden Raum-Zeit-Agenten bis vor zehn
Jahren noch durch eine kompakte Synthese zwischen Spannung, Witz und Anspruch, scheint der
neue Band eine nur logische Fortsetzung einer immer flacher werdenden Erzählstuktur.
So passiert in "Die Sternenwaise" nichts Entscheidendes um die Geschichte
weiterzuerzählen. Wenn hier wichtige Protagonisten eingeführt werden, geschieht das auf
leise Weise.
Erkennbare Handlung ist nur das verfrachten des
Kalifensohnes, der sich seit dem Ende des Vorgängerbandes in der Obhut unserer Helden
befindet, auf eine sichere Privatschule. Die Umwege und Hindernisse, die bis dahin
gemeistert werden müssen, haben das eine oder andere erheiternde Moment (galaktischer
Pizza-Service), sind aber austauschbar.
Valerian und Veronique (Entgegen höflichen Gefogenheiten wird im Titel erst der Herr,
dann die Dame genannt - Christin & Mézières zeigen auch im Detail, daß sie
gesellschaftliche Koventionen für bestenfalls diskutabel halten) werden dabei von einem
musikalischen und mörderischen Quartett verfolgt. Politische Kritik spielt nur eine
Nebenrolle, das Bildungssystem - in Frankreich ein aktuelles Thema - wird oberflächlich
und verniedlichend erwähnt.
Zu oft wird auf einfache erzählerische Hifsmittel zurückgegriffen. Ein kleines, aus
früheren Bänden schon bekanntes Tierchen scheißt Geld und kleine Zeitmaschienen lösen
auftretende Probleme.
Zeichnerisch ist auch dieser Valerian & Veronique o.k.. Veronique ist immer noch
die schönste Frau nach Diana Troy im Weltall und hat mit einem Haken, der aus einem
verflixt dem Playboy-Häschen ähnlichen Kostüm kommt, den besten Auftritt in den 52
neuen Seiten.
Enttäuschend.