Finstere Monster, dunkle Höhlenstädte, Magie, Intrigen, Mord
und Todschlag - Fast hört man Conan den Barbaren, wie er mit seinem Zweihänder
einen Gegner spaltet. Doch durch die wallenden Nebel schreitet nicht das österreichische
Muskelpaket sondern - eine Ente.
Der bisherige Held aller Sword&Scorcery-Veralberungen "Cerebus"
hat Konkurrenz bekommen. Der neue Stern am Himmel des Witzes im "Herr-der-Ringe"-Millieu
heißt Herbert und ist Bürzelträger. Dabei hat "Das Herz einer Ente" alles,
was eine ordentliche Fantasy-Story braucht (siehe oben), aber das ist noch
lange nicht alles. Das grimmige Monster schützt sich mit einem Fliegenpilz-Schirm
vor dem Regen, Herbert wird von einem Fluch verschont, weil er Vegetarier
ist und der Herscher von Donjon gibt ein Festessen anläßlich der Rettung des
Reiches - aber nur für zwei, da er extrem geizig ist.
Donjon
ist ein unterirdisches Reich, dessen Herrscher über unermessliche Reichtümer
verfügt. Das zieht immer wieder Abenteurer an, die meist ein unfreiwilliges
Ableben erleben müssen. Da tauchen die Botschafter einer fremden Macht auf
und fordern die bedingungslose Unterwerfung Donjons. Nach dem unfreiwilligen
Abgang der Fremden macht sich der Herrscher Donjons Sorgen; er braucht einen
Helden, der die Fremden ein für alle Mal auslöscht. Dummerweise verstirbt
der Auserwählte. Schuld daran ist Herbert. Er sollte den Barbaren eigentlich
zum Herrscher bringen, lenkte den Kämpfer aber leider ab und verursachte so
das Ableben des Muskelprotzes. Um mit seinen Vorgesetzten keinen Ärger zu
bekommen, schlüpft die magere Ente in die Rüstung des kopflosen Verteidigers
Donjons.
Wie er letztendlich trotz seiner Tollpatschigkeit seinen Auftrag
erfüllt, erzählen die 48 Seiten dieses Bandes, der auch Herrn
Hases Abenteuer im Fatasy Genre hätten sein können. Denn für die grafische
Gestaltung ist der mittlerweile gut bekannte Lewis
Trondheim verantwortlich, dessen Bände ja vor allem durch ein seltsames
Verständnis von Humor bekannt sind.
Es ist erstaunlich, was ein gute Einfärbung selbst aus den gewollt
krakeligen, aber immer der "Ligne Claire" treuen, Bildern des Psydonymträgers
machen kann. Stellenweise wirken die Seiten durchdacht, was bei Trondheim
wie ein kleiner Schock wirkt. Aber Scherz beiseite, diese Abteilung übernimmt
die Geschichte selbst, "Donjon" stimmt. Die etwas eigenartigen Bilder haben
eine eigene Qualität, gleiches gilt für die die ebenfalls eigenartige
Geschichte. Der Witz ist nicht ganz so abgedreht wie bei den "Herrn-Haases
..."-Storys, schlägt aber in die selbe Kerbe.