Der X-Men Film steht hoch in den diversen Kino-Hitparaden, und das nicht weil sich hierzulande die Comics genauso wie warme Brötchen verkaufen wie im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, sondern einfach, weil er gut ist. Im Vorfeld beklagten sich besonders die amerikanischen Fans wegen der „unechten“ Kostüme; dass sei doch kein X-Men Film, wenn Wolverine nicht im gelben Latex durchs Celluloid hüpft. Aber wechseln nicht auch im Comic hie und da die Kostüme? Egal, Hauptsache ist, das man sich im Kino gut unterhalten fühlt, und das schafft der Film wenn man Action-Filme mit einer guten Menge Fantasy mag.



In Zeiten des Cross-Marketing bleibt da besonders wegen des Comic-Hintergrundes eine Comic-Version des Film nicht aus. Meist versagen diese Comics total, weil sie sich nicht an die Funktionalität eines Sprechblasenwerkes halten, sondern nach den Gesetzten eines Films aufgebaut sind. Marvel geht mal wieder neue Wege. Das Comic zum Film sind heuer gleich derer vier. Zu der eigentlichen Film-Adaption gesellen sich drei Prologe, die näher auf drei Protagonisten eingehen.



Prolog eins ist dem Böewicht des Films gewidmet: Magneto. Zuerst ist man etwas verwirrt, kennt man die ersten Szenen nicht schon aus dem Film? Richtig, die Prologe nehmen den Einstieg des Film um dann eine neue Geschichte zu erzählen, bis schließlich am Schluss wieder in die Filmhandlung übergegangen wird. Prolog eins erzählt von den gelegentlichen Begegnungen Magnetos mit Professor Xavier. Beide Mutanten haben ja unterschiedliche Ansichten davon, wie das weitere Zusammenleben von Homo Sapien und Homo Superior aussehen soll. Die vielen traumatischen Erlebnisse machen Magnetos negative Grundeinstellung fast verständlich. Aufgewachsen in einem Konzentrationslager der Nazis, immer wieder von unterlegenen Menschen verachtet und gefürchtet, wird Magnetos trotz seiner dunklen Gesinnung fast zu Held.



Ebenso gegensätzlich wie der Inhalt sind die Bilder dieses großformatigen Heftes. Mit der herrlichen Farbgebung, mit der schon Anno dazumal bei Neal Adams Comics begeisterten, und den groben Zeichnungen vieler Spanischer Comics will kein homogener Eindruck entstehen. Das Xavier ein Eierkopf ist wird in einigen Bilder leider überdeutlich, da stimmen die Proportionen einfach nicht. Trotzdem das beste Heft der Prologe und lesenswert.



Wie schon angedeutet, die Prologe werden nicht besser. Band zwei beschäftigt sich mit der jugendlichen Rogue. Warum diese Figur mit einer so jungen Schauspielerin im Film besetzt wurde ist mir zwar nicht richtig klar, aber wenn auf dem Cover ein Schulmädchen abgebildet ist, wundert es doch, wenn Rogue im Comic dann eher wie in ihren Dreißigern aussieht. Da stimmt einfach gar nichts, weder Proportionen noch der Fluss der Story. Dabei ist es eine richtig spannende Geschichte. Nach der aus dem Film bekannten Episode in der Schule landet Rogue im Mutanten-Erforschungs-Knast. Klar gelingt ihr und ihren Leidensgenossen die Flucht, Rogue muss ja noch Wolverine in der Kneipe treffen. So teilt sich dieses Heft in zwei Teile, einem ersten, den man getrost überblättern darf, und einem ordentlichen zweiten Teil.



Der dritte Teil der Prologe ist der von everybodys Lieblingsheld Wolverine. Kurz und gut hier die Zusammenfassung: Bilder so lala. Story: Wolverine auf der Suche nach seiner Vergangenheit und seiner Freundin. Bevor er dann Rogue in der bereits erwähnten Kneipe trifft muss er noch gegen einen Mutanten-Samurai antreten, Peanuts für den Biertrinker aus Kanada. Die kurze Liason mit einer Chinesin kommt dem langjährigen X-Men Kenner irgendwie bekannte vor, aber es kommt alles anders als man denkt. Der raue Held landet im Knast (oh wie liebe ich Klischees), besiegt den Böen und findet eine neue Freundin die er aber gleich verlassen muss. Auch hier die Bilder im „besser nicht erwähnen“ Stil.



Insgesamt bringen die Prologe Interims-Geschichten, die nicht wirklich wichtig, aber nett zu lesen sind. Für Fans des Films.




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