Mit dem Scenario von Niemandsland haben die Götter bei DC Batman
aus einer Einbahnstraße befreit. Was sollte auch noch Neues in Gotham passieren?
Jetzt sieht es ganz anders für den Ritter der Nacht aus. Diese Freiheit lässt
Platz für interessante und abwechslungsreiche Geschichten.
Von dieser Freiheit profitiert der Batman Time Warp III und
bringt 7 Geschichten in 6 Heften.
Zuerst
die Ausnahme: Heft 54 bringt einen frustrierten Superman (Supie hat schon
mal Welten verschoben und Häuser in Sekunden gebaut, hier versagt er - Wann
werden die Kräfte Supermanns mal festgelegt?) und eine eher konventionelle
Story um Erpressung im althergebrachten Batman-Stil. Beide Storys sind auf
ihre eigne Art schlecht gezeichnet. Da es auch keine signifikanten Schlüsselszenen
für die Niemandsland-Story gibt hätte man sich diese Ausfälle sparen können.
Aber die restlichen Hefte machen alle, auf unterschiedliche
Art, richtig Spaß.
"Brot und Spiele" erinnert zeichnerisch an Grendel, Alles eher
grob aber mit einem naiven Touch. Der Pinguin hält Hof und das Volk darf sich
an Kampfspielen erfreuen. Natürlich findet Batsie einen Weg, den üblen Vogelwicht
zu berlisten.
"Mosaic" glänzt mit einer dichten Story, sogar mit Tiefgang
wenn man ihn sehen will. Black Mask nutzt die Ungewissheit um eine Art Kult
oder Religion zu etablieren. Mit dieser Macht versucht er das Revier der Blue
Boys zu übernehmen. Das bringt Barbara Godon in Gefahr, die wir Leser hier
nicht das letzte Mal mit dem Gewehr in der Hand sehen. Das Batman eine andere
Batwoman zulässt ist ihr natürlich nicht recht, und so kommt es zu einer emotionsgeladenen
Auseinandersetzung zwischen ihr und Batman. Auch wird in dieser Geschichte
das erste Mal das Gefängnis von Gotham gezeigt. Die Frage, was Batman dort
zulässt, wirft ein neues Licht auf die Entschlossenheit der Fledermaus. Eine
dreckige Geschichte mit einem an Klaus Janson erinnernden Strich - Passt!
Von der Geschichte kann es nun nur noch schwer besser werden, aber zeichnerisch
haben die anderen Hefte einiges drauf.
Deodato
bedient sich reichlich bei Breyfogle und "Das Kainsmal" geht zeichnerisch
in Richtung der momentan angesagten Dreamweave Hefte wie Dark Minds oder Warland.
Auch dieses Heft bringt mit Caines Tochter wieder eine wichtige Person in
die Niemandsland-Welt.
Den Abschluss bildet "Nomansland # 0 - Zero Ground". Hier werden
viele Fragen beantwortet. Nur warum Batman sich so lange von Gotham abgewendet
hat, wird leider nicht schlüssig erzählt. Aber Bruce darf wieder einmal sei
Outfit aus Jahr eins tragen, Huntress probiert das Batgirl-Kostüm aus und
Poison Eve bekommt ein neues Zuhause. Besonders der Sub-Plot mit der Freundin
der Pflanzen überzeugt (okay, wie können sich die Verbrechensbekämpfer in
der Ruine Gothams so viel Zeit für eine Person nehmen?). Trotzdem stark und
packend erzählt.
Batman Time Warp III macht Laune und der Schuber macht sich
richtig gut im Comic-Regal. Poster und Aufsteller sind auch nett - bis auf
die erwähnte Ausnahme nur zu empfehlen. Aber Vorsicht! Wer auf den Geschmack
gekommen ist hat noch eine Menge Batman Hefte vor sich, bevor die Niemandsland
Storyline beendet sein wird.
Suchtgefahr nicht ausgeschlossen.