Tom, der Crossover aus Loriot und Gary Larson enttäuscht die
hohen Erwartungen, welche seine Leserschaft an ihn stellt, mit diesem Band
sicher nicht: Ungewohnt luxuriös (Hardcover und Farbdruck) kommt diesmal das
neue Buch daher. Es käme fast einem Sakrileg gleich, wenn man der Aufforderung
des Startcartoons - eine Art interaktivem Comic - nachkommen und den Band
mit einer Schere malträtieren würde.
Viele bekannte Typen begegnen uns im neuen Tom, wie etwa der
lahmarschige Schalterbeamte der Post und die Oma, die vergeblich versucht
gegen diesen anzukämpfen. Mit von der Partie ist natürlich auch wieder Satan
höchstpersönlich. Klein, mickrig, bebrillt und mit Notizblock und Kugelschreiber
bewaffnet empfängt er die Opfer des Fegefeuers mit bissigen Kommentaren.
Ein weiterer Charakter von Tom ist der Amateurpoet, der nette
kleine Gedichte auf der Bühne rezitiert; zum Beispiel dieses: "Für Sokrates
- Zahlen nichts als Zahlen! Kurvenmalen mit Linealen! Wirre Wurzeln! Böse
Brüche! Winkel bis in Teufels Küche! Formeln bino-gar nicht komisch (in den
Klammern astronomisch) und die letzten Integrale wie ein Schluck aus Schierlingsschale.
Draussen tobt das pralle Leben und ich bleib wegen Mathe kleben!" Diese Lyrik
kommt schon fast an das Niveau von Ringelnatz heran!
Ein weiteres Ziel der humoristischen Attacken von Tom sind die Alternativen
sowie sozialpädagogisch gefärbte Weicheier, was sicher daher kommt, dass er
nebenbei als Karrikarturist für die TAZ arbeitet und mit dieser Bagage jede
Menge traumatischer Erfahrungen gesammelt hat.