Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei - Sinister Dexter oder „Pulp Fiction“?
Auf jeden Fall hat der Film mit dem leider nicht tanzenden John Travolta in
der Pop-Kultur unserer Zeit deutliche Spuren hinterlassen. Oder waren es die
paramentalen Fähigkeiten des Scientologen, die dem Kinobesucher einen posthyptnotischen
Befehl eingepflanzt haben? Egal, Sinister Dexter ist ein Comic mit einem schwarzen
Travolta und einem gemein grinsenden Clown auf dem Cover.
Innen
geht es mit Bildern weiter, die einen ruhigen Siekiewicz mit der Aufgeräumtheit
eines Kyle Barker verbinden. Zwischendrinn hüpft dauernd das hübsche Replikanten-Mädel
mit dem auffälligen Augen-Make-Up aus Bladerunner umher.
Sinister und Dexter sind zwei Profi-Killer, die mal wieder etwas
Gras über ihre Berühmtheit wachsen lassen müssen. Also machen sie Urlaub.
Leider verhindern böse Gansterbosse und riesige Kampfroboter im Alligator-Design
die totale Entspannung. Zumal der hinreißenden Miss Octavo eine Falle gestellt
wird, die das Problem des Zaren, nämlich unsere beiden Helden und die Schönheit
Geschichte werden zu lassen, auf einmal lösen soll. Grund genug, mehrere Seelen
auf die andere Seite des Lebens zu befördern und dabei jede Menge cooler Sprüche
los zu lassen.
Der zweite Streich des Fleetway-Labels
des Ehapa Verlages wird seine Freunde finden: Gute Aufmachung, vernünftiger
Preis und ein angesagtes Thema. Sinister Dexter hat seinen Markt, auf jeden
Fall bis Dino mit Hitman eine Alternative zu den anderen „Harte Jungs in einer
schlechten Welt“-Comics wie beispielsweise „Sin City“ rausbringt.
So hart wie Judge Dread und so witzig wie Stan und Ollie.
Bleibt nur zu hoffen, das Rex Monday den Goldfisch auch gut
füttert, sonst gibt es eine Leiche mehr im Comic-Universum.