100 Seiten Abenteuer mit Schnitter und Co für nicht einmal zehn Mark, da muß der
Elfenfreund einfach zugreifen. In der dritten Reihe neben den Alben und dem Elfquest-Magazin werden die Kurzgeschichten der
amerikanischen "Hidden-Years"-Serie nun im Elfquest Special veröffentlicht. Im
Gegensatz zu den Magazinen oder den Alben sind die Geschichten hier in sich abgeschlossen.
Eine gute Gelegenheit, für sich auszuprobieren, ob einem die Geschichten aus der Feder
der Pinis liegen oder nicht. Im Special #1 sind die Originalhefte vier, acht und neun der
"Hidden Years" enthalten.
"Rayeks Jagd" ist die schwächste der drei Storys, vor allem
zeichnerisch.
Rayek hat bei den Wolfsreitern einen schweren Stand. Zuerst fügte er ihrem Anführer
große Schmerzen in einem Kampf um die schöne Leetha zu, dann verliert er einen Großteil
seiner Kräfte und kann nicht mehr die Festung der Elfen fliegen lassen. Mittlerweile lebt
er, obwohl im Sonnenvolk geboren, unter den Wolfsreitern. In dieser Geschichte kämpft er
mit sich selbst und lernt, bei der Jagd Leben zu nehmen.
Umrahmt wird dieses Comic von zwei deutlich besseren Geschichten.
Den Anfang macht "Rückkehr nach Sorgenend". Fünkchen, die das
Wolfsreitervolk leitet, trifft ihren Vater Schnitter wieder, der ihr seine Führerrolle
übergab, und muß nun beweisen, daß sie tatsächlich die Verantwortung über die
Waldelfen hat und unabhängig ist. Das geht nicht, ohne Schnitter mal gehörig
vorzuführen.
"Die Herausforderung" beendet das Heft und den langen Streit zwischen
Schnitter und Rayek. In einem Kampf, in dem es scheinbar um Leben und Tod geht, wird immer
klarer, daß es neben Licht oft auch Schatten gibt. Rayek beweist seinen guten Kern und
Schnitter lernt, daß manche nur auf die "harte Tour" lernen können. Zur Feier
des 15-jährigen Jubiläums der Elfquest-Serie zeichnete John Byrne, einer der ganz
Großen der Amerikanischen Comicindustrie, dieses Heft und schafft eine fruchtbare
Symbiose aus dem Stil der Pinis und seinem eigenen.
Natürlich wird auch in den abgeschlossenen Geschichten immer wieder auf die anderen
Elfquest-Geschichten zurückgegriffen. Die muß man nicht unbedingt kennen, doch werden
die Abenteuer dieses Heftes voller, kennt man die ganzen Hintergründe.