Während man den ersten Teil des Heftes getrost vergessen kann,
beschließt der zweite Teil die gute dreiteilige Miniserie "Days of Future
Past". Der Titel und die Geschichte lehnt sich an die legendäre "Days of Future
Past"-Story der X-Men an. Wolverine ist in einer möglichen Zukunft, in der die
Mutanten von den Sentinels, riesigen Robotern, in Lager gesperrt oder vernichtet wurden.
Nur eine kleine Schar tapferer Wiederstandskämpfer bilden das Herz der Hoffnung auf eine
bessere Zukunft für Menschen und Mutanten.
Einer dieser noch freien Mutanten ist Wolverine, doch der wurde von
der Red Queen, ehemals Psylocke, seiner Menschlichkeit beraubt. Als wildes Tier (dieses
Thema wird aber auch nie langweilig) durchstreift er Moskau. Jubilee findet durch die
Hilfe des mächtigsten Mutanten der Welt, Magneto, ihren Freund. Aber nur ein weiterer
Bösewicht, nämlich Emma Frost, kann Wolverines zerstörten Geist wieder zusammensetzten.
So ist der Grundstein gelegt, die Mutanten in der Welt von Morgen vor der Versklavung zu
retten.
Zeichnerisch sind besonders die vielen Energieblitze herausragend. Magneto
blitzt vornehmlich in blau, Psylocke tut das in rot, beides ist leuchtend in Szene
gesetzt. Allgemein sind die Farben toll. Es leuchtet, Verläufe noch und nöcher - hier
wurde nicht gespart (Richard Corben bleibt aber weiterhin der Gott der Farbgebung).
Die Seitenaufteilung ist klassisch im "Sechs Panels pro
Seite"-Layout mit Variationen. Das räumt die Seiten auf und macht es leichter, der
Story zu folgen. Besonders Lee schaffte es, mit seinem chaotischen Seiten-Layout trotz
super Bilder unleserlicher Hefte zu zeichnen. Alles endet versöhnlich, und jeder
altgediente Comic-Leser weiß: Jedes Ende kann ein Anfang sein, es kommt auf die
Verkaufszahlen an.
Mit der nächsten Nummer hat auch Wolverine sein fünfundzwanzigstes Heft.
Das wird dann ähnlich der Nummer 25 bei der Spinne und den X-Men ein durchsichtiges Cover
haben (ohne Aufpreis - welch ein Glück, daß sich in Deutschland die Verlage bei den
treuen Lesern bedanken und nicht wie in Amerika eher üblich, die Käufer sich mit einem
höheren Preis für solche Extras bei den Verlagen bedanken müssen).