Mal wieder ein erster Band einer Fortsetzungsgeschichte. Es gibt scheinbar keine
Erzähler/Zeichner mehr, die eine Geschichte in einem Band erzählen können. Allerdings
sichert man sich mit Fortsetzungen guter Titel einen sicheren Absatz, außerdem können
damit einzelne Facetten der Geschichte genauer beschrieben werden.
Sillage ist ein gigantischer Konvoi von Raumschiffen, ständig auf der Suche nach neuen
Lebensräumen und Ressourcen. Aus der Sicht der letzten Überlebenden eines
Raumschiffabsturzes wird der Leser in die Geschichte um diesen Weltraumkonvoi
hineingezogen. Nävis lebt als Wilde im Schutz eines dem Säbelzahntiger ähnlichen
großen Raubtieres in einem riesigen Urwald. Das Wrack des Raumers dient ihr als Höhle.
Erzogen wurde sie von mittlerweile inaktiven Robotern. Auf Sillage herrscht beim Volk der
Hottarden Krisenstimmung. Die insektenartigen Wesen sterben in ihren Raumschiffen und
brauchen dringend einen Planeten um weiter zu leben.
So treffen die
beiden Gruppen aufeinander. Sofort befiehlt der Herrscher der Hottarden mit der Umformung
des Planeten. Die Hottarden brauchen ein sehr heißes Klima. So wird eine Maschine in
Betrieb genommen, die den Planeten der Sonne annähert. Dadurch stirbt der Urwald. Um
keine intelligenten Lebensformen zu vernichten, werden Späher ausgeschickt. Doch sie
können Nävis Gedanken nicht lesen und halten den Planeten somit für unbewohnt. Eine
klassische Ausgangssituation also.
Aus Zufall schießt Nävi das Schiff des Spähers ab. Der kann seinen Geist gerade noch
durch das Eindringen in Nävis Körper retten. So erfährt die kleine Wilde um das
Schicksal ihrer Welt. Es gelingt ihr, die Arbeitsdrohnen der Hottarden zur Rebellion gegen
ihre Herrscher aufzustacheln.
So nimmt eine Geschichte ihren Lauf, die durch unkonventionellen Wendungen interessant und
amüsant ist.
Kräftige Farben und klare Linien bestimmen die Bilder. Natürlich ist Nävi ein
unglaublich hübsches Kind. Neckisch geschminkt, mit kleinen - nackten - Brüsten und
knappem Slip kann man ihr den letzten Überlebenden auf einer fremden Welt nicht richtig
abnehmen. Aber hübschen Frauen verzeiht das tierischen Unterbewußtsein der männlichen
Leser wie immer viel. Insgesamt sind die Bilder schön anzusehen und besonders der
dümmliche Gesichtsausdruck der Arbeitsdrohnen verleiht dem Band viel von seiner
unterschwellingen Ironie, besonders wenn einer der Arbeiter sich fragt. "Hält die
uns für blöde...?".
Zum Schluß landet Nävis auf Sillage.