Als eines der letzten bei Dino erschienenen Batman-Titel kam der Sammelband
Haunted Gotham heraus. Das Mörder-Ding mit immerhin 204 Seiten (amerikanische-
nicht japanische Comicseiten) zum Spar-Preis von knapp DM fünfundzwanzig.
War das der Sonder-Räumungsverkauf? Egal, wer beschwert sich schon bei
einem solchen Schnäppchen?
Haunted Gotham ist wieder ein Mal ein Elseworld-Titel. Das kennt man ja schon:
Bekannte Helden in mal anderer Version. Diesmal, und das ja nicht zum letzten
Mal, Batman im Horror Stil. Und der Zeichner ist der bekennende Schwarzmaler
Kelly Jones. Den muss man lieben oder man kann seine Bilder nicht ansehen.
So zeichnet die Bilder mal wieder alles aus, was ein echter Kelly Jones sein
will: Selten gesehen Perspektiven, viel Schwarz und natürlich bis zum
grotesquen verzerrte Proportionen mit einem Hang zur Popkultur. Bei den Bilder
also nicht Neues.
Der Geschichtenerzähler Doug Moench zählte mal zu den Besten seiner
Zunft, hier bemerkt man seine Klasse jedoch eher nicht. Vielleicht liegt es
an Jones Umsetzung der Story, dass sich dieser Band recht zäh liest.
Es will keine rechte Spannung aufkommen und man bemerkt das Ende der vier
Original-Hefte recht schmerzlich durch abrupte Brüche im Story-Telling.
Dabei ist in diesem Horror-Eintopf jede Meine bewährter Zugaben: Schlangenmonster,
lebende Leichen, Geister, ein geheimer Kult, Dämonen usw... Vielleicht
war es ja des Guten zu viel.
Bruce Wayne ist der Sohn eines Geheimbündlers, der die Welt, aber zuerst
einmal Gotham, vor der Finsternis bewahren will. Doch dann werden der Reihe
nach alle Mitglieder des Unsichtbare Zirkels umgebracht und ein frankensteinsches
Monster aus den Leichenteilen versucht das Dunkel über Gotham auszubreiten.
Das ist die Geburtsstun des des Batman, letzter Kämpfer gegen das Böse
in dieser verruchten Stadt. An seine Seite gesellen sich Cat Majik (ein plattes
Wortspiel), ein redendes Skelett, Alfred und natürlich Gordon. Auf den
ersten 48 Seiten wird Batman in sein neues Amt eingeführt. Er muss das
Vermächtnis seines Vaters entdecken und annehmen. Dann geht es gegen
die Wehrwölfe, da wird blutig und der dunkle Ritter der Nacht muss aufpassen,
nicht selber zu einer Gestalt der Finsternis zu werden. Immer wieder taucht
der Geist von Vater Wayne auf, um Bruce Tipps zu geben und ihn bei der Stange
zu halten. Im dritten Kapitel wehrt sich der aufrechte Teil der Gothamer Bevölkerung
gegen die Schlangenplage und Cat Majik darf sich von ihrer besten Seite zeigen,
natürlich nur leicht bekleidet. Zum Schluss zeigt Cat ihre Wahre Natur
und Batman kann Gotham gerade noch mal vor der Verderbnis bewahren. So holperig
wie diese Zusammenfassung liest sich leider auch das Comic.