Was, Sie mögen Mangas wegen der "Heidis" (kleine Mädchen
mit großen Augen) nicht? Wir wissen nicht , was der freundliche Tankwart
empfiehlt, aber der Carlsen Verlag hätte das Nausicaä. Dieses alte
und bewährte Mittel lindert diese Beschwerden sicherlich. Erschwerend
kommt hinzu, das der Zeichner Hayao Miyazaki auch Heidi gezeichnet hat. Aber
nicht nur das, sondern auch den hoch gelobten aber irgendwie untergegangenen
Film Prinzessin Mononoke. Zu dem vorliegenden Band gibt es eigentlich nur
eines zu sagen: LESEN!!! Okay, lesen und Manga widerspricht sich sehr oft,
um so schöner sind da für uns europäisch geprägte Leser
die wenigen Ausnahmen.
Erster Eindruck:
Auf einer Seite sind durchschnittlich zehn Bilder, und es gibt jede Menge
gefüllter Sprechblasen. Später wird man feststellen, dass es hier
eine richtige Geschichte zu entdecken gilt. Darüber hinaus fallen die
einfarbigen, in einem dunklen Braun gedruckten, Seiten auf, die zusammen mit
dem groben Papier dem Album einen eigentümlichen Charakter geben. Dann
sind da noch eine farbige ausklappbare Landkarte und ein beigelegtes farbiges
Poster. Es lässt sich also gut an.
Die
Story:
Die Welt von Nausicaä liegt nach dem sieben tägigen Krieg in Schutt und
Asche. Motoren werden in Bergwerken aus den Ruinen der alten Städte geborgen,
denn man kann sie nicht mehr herstellen. Ein Großteil der bekannten
Welt wird von dem sich immer weiter ausdehnendem Meer der Fäulnis bedeckt.
Hier gibt es Säureseen, aggressive Rieseninsekten und giftige Sporen.
Das Tal der Winde ist ein kleines Königreich am Rande des Meers der Fäulnis
und Nausicaä ist die Prinzessin. Sie hat ein gutes Händchen mit
den Tieren und Menschen. Regieren und das Fliegen liegen ihr im Blut. Ihr
Interesse liegt jedoch in der Welt des Meeres der Fäulnis. Sie hat herausgefunden,
das die giftigen Sporen von den Pflanzen nur produziert werden, wenn sie sich
von dem im Krieg vergifteten Wasser ernähren. Man sollte meinen, die
Welt hätte von der Katastrophe gelernt. Doch schon wieder zieht ein Bündnis
gegen ein anderes in den Krieg und Intrigen beherrschen die Gedanken der Herrschenden
und zählen mehr als das Wohlergehen der Untertanen. Als die junge Prinzessin
in den Krieg zieht, wird ihr Luftschiff zur Landung im Meer der Fäulnis
gezwungen. Dort entdeckt sie das Geheimnis dieser menschenfeindlichen Welt:
Sie säubert die Erde von den Giften des Krieges. Dieser Prozess der Heilung
hat eine bewohnbare Zone im Zentrum dieses Gebietes geschaffen.
Hört sich nicht schlecht an und liest sich noch viel besser. Die Gestalten
sind nicht so platt wie man es beim Schöpfer der Heidi-Zeichntrick-Filme
befürchten könnte und die Geschichte ist europäischer als bei
Prinzessin Mononoke. Nach sieben Bänden soll der Spaß vorbei sein,
bei der vierteljährlichen Erscheinungsweise bedeutet das für den
Komplettleser knapp zwei Jahre Wartezeit.