Die phantastischen Geschichten Luc Orients
begeisterten schon die Leser der "Zack", jenem fossilen
deutschen Comic-Magazin, das uns in den 70ern mit den Abenteuern
von so bekannten Helden wie Dan Cooper oder Leutnant Blueberry
die Zeit verkürzte. Zack deckte damals so ziemlich jedes Genere
ab, Luc Orient war der Held mit dem Raumschiff.
Der bekannteste Geschichten-Zyklus um Luc und
seiner Freunde von "Eurokristall", einer
Wissenschaftsorganisation, ist das fünf Bände lange
Terrango-Abenteuer (Band 1 - 5). Die folgenden Bände konnten,
obwohl spannend und unterhaltend, nicht an diese Qualität
anschließen.
Nun liegt mit "Das Kristalltor" der
erste Band des zweiten sich über mehrere Bände erstreckenden
Abenteuers Luc Orients vor. Obwohl schon über zwanzig Jahre alt,
hat diese Geschichte nichts von ihrer eigenartigen Anziehung
verloren.
Nach einem
üppigen Mahl und einem Zusammenstoß mit einem Baum muß Luc
feststellen, daß in mancher Gruselgeschichte ein wahrer Kern
steckt: Nach dem Autounfall mitten im Wald macht sich der Held
auf die Suche nach Hilfe und findet zwei in seiner Zeit
gestrandete Franzosen. Diese beiden Zeugen der Vergangenheit
fühlen sich im Heute von Luc deutlich deplaziert, finden dennoch
schnell Zutrauen in Orient. Zu Dritt ergründen sie die Ursache
der oben erwähnten Spukgeschichten. Außerirdische, die zudem in
einem anderen Zeitablauf leben, nehmen bei ihren Zwischenstopps
in der irdischen Realzeit Proben der Bevölkerung zur Analyse.
Durch seine Neugier getrieben wird Luc das nächste
Versuchskanninchen. Doch auch seine beiden neuen Weggefährten
dürfen noch einmal die Unheimlichkeit der Fremden spüren.
So entwickelt sich der Anfang einer Geschichte rund um ein Volk
auf der Suche nach einer neuen Heimat und den Widrigkeiten des
Alls und seiner Wunder.
Wer schon einen Luc Orient gesehen hat, kennt die
zeichnerische Gestaltung Paapes. Auch hier wirkt dieses Album
nicht alt. Die Darstellung ist präzise und klar, das Design der
Fremden und ihrem Raumschiff ist noch nicht überholt.