Hier erleben wir die Geschichte des pickeligen Losers Karl. Der lebt wie alle Loser bei seiner Mama – was beiden nicht so richtig gefällt. Karl hätte so gerne eine Freundin, aber er traut sich natürlich nie, den ersten Schritt zu tun. Dabei ist Karl kein langweiliger Vorstadt-Normalo, Karl ist Zombieentsorger, ein fast ehrenhafter Beruf, wäre er nicht verboten.
Zombies gehören im Los Angeles des Jahres 2064 zum Leben wie Erdnussbutterpralinen und schlechte TV-Serien. Sie haben Rechte – und unerträgliche Ausdünstungen. Zudem sind sie allgemein als verständlich geltenden Argumenten gegenüber eher verschlossen. Diese Tatsachen verhelfen Karl immer wieder zu Jobs. Welch ein Glück, denn so findet auch unser heldenhafter Loser seine erst kürzlich verstorbene Traumfrau.
Aber damit beginnt eigentlich erst die Geschichte, denn Karl ist nicht glücklich. Er muss seine Angebetet unter seinem Bett verstecken. Ob sie deswegen so wortkarg ist, ober ob sie nur wegen der verrottenden Stimmbänder nicht mit ihm redet?
Cross Cult bringt diesen angedrehten Comic als dickes Album in die Läden. Der Verlag, der kleine Hardcovercomics salonfähig machte, begnügt sich eben selten mit dünnen Alben. Das tut gerade dieser Geschichte gut, denn so erleben wir deutschen Leser gleich, wie sich „Als die Zombies die Welt auffrassen“ von einer abstrusen Idee zu einer ausgefeilten Story entwickelt. Wie müssen die Franzosen gelitten haben, als dieser Comic bei Ihnen und somit im Original als drei Bände veröffentlicht wurde?
Apropos Frankreich. Wer den hier vorliegenden Comic aufblättert und bisher der Serie B.U.A.P. Keine Aufmerksamkeit schenkte, könnte auf einen französischen Zeichner tippen. Irgendwie scheint Davis zwischen Lauzier und Gotlib gut in das Angebot französischer Verlage zu passen, ganz zu schweigen von dem seltsamen Humor des Bandes.