Eine Nummer eins! Leider nichts besonders mehr. Panini hat uns deutsche Superhelden-Fans mit einer Flut von Erstausgaben überflutet und so dem eigentlich Außergewöhnlichem den Reiz genommen. Nun ist mal wieder die JLA dran. Das ist DCs Flagschiff der Team-Comics. Und diese Nummer eins zeigt, das es das zu Recht ist.
Panini packt in seine Nummer eins die Original-Hefte 0 - 2. Mit „Gestern, Heute, Morgen“ erleben wir eine Zeitreise durch die verschiedenen Äras der JLA. Auf jeweils einer Seite werden herausragende Wendepunkt im Leben des Teams gezeigt. Gezeichnet haben das gleich mal zwei Dutzend Künstler. Ein echtes Highlight für alte Fans der Serie. Der Schwerpunkt liegt nicht bei den Kämpfen, sondern bei der Verbundenheit des das Team begründenden Dreigestirns Wonder Woman, Superman und Batman. Dabei entsteht natürlich kein packendes Action-Spektakel sondern eine wehmütige Reise durch Tod, Freundschaft und Verbundenheit. Der rote Faden kann sich wegen der vielen Zeichner nicht richtig durchsetzten, aber dieses vermeidliche Manko ist einfach ein Fest für die Augen.
Mit Heft eins „Der Pfad des Tornado Teil 1“ wird die Geschichte nicht einfacher zu lesen. Für jedes der neuen Mitglieder der noch zu gründenden Liga wird eine eigene, parallel zu den anderen Geschichten stattfindende Handlungsebene erzählt. Das ist zu viel des Guten. Dafür kann die Hauptgeschichte um den Red Tornado ans Herz gehen. Deadman zeigt der Seele des Androiden, wie er einen toten Körper übernehmen kann. Endlich kann Tornado seine Geliebten in seine nun warmen Arme schließen. Aber dieses Licht des Glücks ist durch den Schatten des Verrats bedroht. Wer zieht da warum die Fäden im Hintergrund? Ist Batman seit seiner Aktion mit Omac noch vertrauenswürdig?
Der letzte Teil dieses Bandes ist leider nicht der letzte Teil des Mehrteilers um Red Tornado. So endet der erste Band mit einem fiesen Cliffhanger, denn die neuen Mitglieder Arsenal, Green Lantern und Black Canary sehen sich plötzlich dem Erbe Thomas Morrows gegenüber. Auf dem Cover sehen wir Hawkwoman, aber wie kommt sie zum Team? Haben Vixens und Black Lightnings Erlebnisse mit Red Tornados Schicksal was zu tun? Es bleibt spannend und wir dürfen natürlich nicht den nächsten Band verpassen - Panini kann so gemein sein ;0)
Herausragend ist der Zeichner. Gekonnt nah an Turner und doch mit einem eigenen Stil - fast so wie bei Jimenez und Pérez oder bei Davis und Hitch - kann Ed Benes voll und ganz überzeugen. Seine Babes sind turnermäßig zum Anbeißen und immer wieder blinzelte etwas Jim Lee - von der Art, wenn der sich anstrengt - durch. Das passt und macht verdammt viel Spaß.