Den Umstand, dass und warum Don Rosa so begeistert, haben wir schon beschrieben und
verweisen auf die Rezensionen der Bände 17 und 19.
Auch im vorliegenden Band beweist der Amerikaner sein Talent im Geschichten-Erzählen
und -Zeichnen. Erneut sind die Einführungen zu den Storys überaus interessant und lassen
den Leser tiefer in den Handlungsablauf eindringen. "Der Rächer von Windy City"
ist die erste von drei Fortsetzung der zwölfteiligen "Onkel Dagobert - sein Leben,
seinen Milliarden" (Band 1-6) Reihe.
Rosas
Zeichnungen werden immer dunkler. Die Gesichter erhalten immer öfter Schraffuren um
Schatten oder Texturen darzustellen. So ergibt sich eine dynamische Spannung zwischen den
in Funny-Manier gehaltenen Figuren, dem actionbetonten Plot und den für reine Funnys zu
detaillierten Zeichnungen (zu detailliert, da das Mehr an Information den Witz nicht
verstärkt). Dieses Stilmittel setzt sich auch in "Reisende durch die Ewigkeit"
fort.
Die derbe und berechtigte Kritik an der hemmungslosen Mißachtung der Logik im normalen
Disney-Comic läßt den Leser das neue lustige Taschenbuch nach dem ersten Durchblättern
erschauernd beiseite liegen. Wesentlich angenehmer liest sich da die zweite Geschichte im
vorliegenden Album, eine Weltraum-Geschichte. Das wir auf häßliche außerirdische ebenso
abstoßend wirken könnten, wie umgekehrt, ist gewiß kein neuer Gedanke, doch hier
amüsant umgesetzt. Die hochtechnisierten Aliens erweisen sich als eine Bande sich durchs
Leben schummelnder Hinterwäldler, die zwar an Dagoberts Geldspeicher interessiert sind,
jedoch nicht an dessen für sie nutzlosen Inhalt. Die Reminiszenz an Jack Kirby läßt
erahnen, dass Don Rosa als Kind nicht nur Disney-Comics gelesen hat.