Die Marvel-Special-Hefte werden immer dicker. Die aktuelle Nummer sieben schafft es auf
128 Seiten, und das für nur knappe zehn Mark.
Und was kriegt man für den kleinen Blauen? Einen furiosen ersten Teil. Der Hulk flüchtet
sich in die Antarktis, um mit dem Verlust seines humanen Teils, Bruce Banner, zurecht zu
kommen. Dieser Verlust macht das große grüne Monster so krank.
Doch statt Ruhe findet er das "Wilde Land", in dem Dinosaurier und
verschiedene Klans von Höhlenmenschen recht beschwert nebeneinander leben. Die Nowek
nehmen den Hulk als neuen Gott an und ziehen in den Krieg gegen die Locot, die Kazar und
Wolverine auf ihrer Seite haben. Entgegen aller erlernten Erwartungshaltung finden die
beiden Völker auf recht lustige Weise zusammen und erwarten auf den letzten Seiten des
ersten Teils gemeinsam auf den Gift-Tod.
Doch
nicht nur die Story ist erfrischend anders, die Zeichnungen Kuberts halten locker mit. In
diesem Heft hat sich der Zeichner mal richtig gehen lassen. Zitate aus - natürlich -
"Tarzan", vom unvergleichlichen Mignola, ein Spritzer alter Perry-Rhodan-Comics
und eine feine Prise Pop-Art machen aus den Seiten eine Achterbahnfahrt mit dem
Zeichnstift. Riesig toll und unbedingt empfehlenswert. Die letzten Worte dieses Teils sind
aber leider fast programm "Es folgt: Die tragische Wende". die nächtsen 80
Seiten zeigen einen zum neuen X-Charakter degradierten Hulk. Das bedeutet leider
mittelmäßige Action-Unterhaltung. An sich nicht schlecht, aber leider zu austauschbar
und zu bekannt, sowohl bei der Story als auch bei den Bildern.
Das ändert sich mit einer deutlichen Verbesserung im letzten Teil. Der Hulk flieht aus
Ägypten - und vor einer haarsträubenden Story mit Apokalypse und einer echt doofen
Hulk-Rüstung - in einem Linienflug in einen Luftkampf mit Mr. Hyde. Mercy verfrachtet den
Geist des Hulk in eine Traumwelt, in der er auch in der physischen Welt gegen Mr. Hyde
kämpft. Sie will den grünen Goliath von seiner Pein erlösen. Obwohl der Hulk mit seinem
Leben abgeschlossen hat, will er sich nicht einem Bösewicht wie Hyde ergeben. Also
besiegt er schlussendlich den Widerling und muß zu guter Letzt den vollbesetzten Flieger
heil zu Boden bringen.
Den klitzekleinen roten Faden beschehrt uns das Schicksal des ewigen Begleiters des
Gamma-Monsters, Rick Jones. An dessen Seite ist eine kampfeslustige junge Dame, die Rick
immer mit "Gramps" (Opa) tituliert: Sie ist nämlich die aus der zukunft
stammende Enkelin des Guten (Verwandte aus der Zukunft sind nun also kein Privileg der
X-Men mehr, oder fällt dem Autor nicht Neues mehr ein?).