Die FAZ Comics sind da! Nachdem die Kollegen der Bild einen furiosen Start mit der Comic Bibliothek hingelegt haben nun „Klassiker der Comic-Literatur“.
Was macht die FAZ anders? Zuerst ist da mal der äußere Eindruck. Statt des Hardcovers nur ein Papp-Cover und ein noch kleineres Format. Dafür mehr Seiten. Aber die Papierrichtung ist verkehrt, die Blätter wellen sich und der Band lässt sich kaum umblättern. Dafür ein ausführliches Vorwort mit vielen Hintergrundinformationen. Das vermisst man schmerzlich bei den Bild-Bänden. Und die Faz scheint die Comics etwas sorgfältiger ausgewählt zu haben. Beim Micky Maus Band sind bei der FAZ Plattnase und die Detektiv-Storys dabei. Ein klares Plus für die FAZ-Reihe.
Inhaltliche Qualität gegen äußeres Erscheinungsbild? Handwerklich hat es die FAZ-Reihe wirklich am Start versemmelt. Der Einband des Superman-Bandes ist kleiner als der Inhalt und dann wurde auch noch eine Seite vergessen. Und das nicht nur im Superman-Band. Auch im Prinz Eisenherz-Band war ein Fehler, mittlerweile ist der Band korrigiert und nachgedruckt.
Trotz aller Fehler bekommt man bei der FAZ eine Menge Comic fürs schmale Geld. Und etwas mehr Information – wäre da nicht die billig wirkende Aufmachung und die fürchterlich kalten Covermotive. Und das bei einem so emotional belasteten Medium wie dem Comic. Was hat sich der Grafiker da bloß gedacht? Wo das Vorwort Liebe zum sequenziellen Erzählen, seiner Geschichte und seiner Bedeutung erkennen lässt, die Ernüchterung auf den ersten Blick. Irgendwie schon verloren und das vor dem ersten Meter.
Trotz aller Kritik, kauft diese Reihe! Tolle Comics für gerade mal eine Schachtel Zigaretten. Spannung und Lachen statt schlechtem Geschmack im Mund und Teer auf der Lunge – gibt es da noch Zweifel? Gäbe es die Bild-Reihe nicht, man würde die FAZ Bücher lieben, auch wenn das kleine Format den vielen Details im Prinz Eisenherz-Band nicht wirklich gut tut. Aber es ist ein wundervoller Einstieg in die bunte Welt der Comics.
Das fällt auch beim zweiten Band, „Peanuts“, auf. Zuerst schlägt man einfach nur irgendeine Seite auf, liest einen Strip, dann den nächsten und nach zehn Seiten ist man von der kleinen aber gar nicht so eindimensionalen Welt der kleinen Lebemänner und Philosophen gefangen.