JLA Schreckgespenster ist ein nicht alltägliches Comic. Klar kommen die Superhelden der JLA vor, klar hauen sie den bösen so richtig auf die Zwölf, aber die eigentliche Story ist leiser – fast schon nach klassischem Horror-Strickmuster gemacht.
Es beginnt im amerikanischen Bürgerkrieg. Der Chef einer aus schwarzen bestehenden Kompanie erhält den Befehl, eine soeben ausradierte Indianersiedlung dem Erdboden gleich zu machen. Der weiße Befehlshaber macht keinen Hehl aus seiner Verachtung den Schwarzen gegenüber. Aber der arrogante Kerl wird den Abend nicht mehr erleben. Der soeben untergebutterte farbige rettet dann auch noch ein paar Indianer und nur so kann die Welt vor der Vernichtung bewahrt werden. Denn nahe des Indianerdorfs geschehen immer wieder seltsame und tödliche Zwischenfälle und nur der gerade gerettete Shamane des Stammes kann die Gefahr durch eine gewaltige und feurige Explosion abwenden.
Jahre später: Die JLA macht Uraub. Flash und Green Lantern sind mit ihren freundinnen in einem monumentalen Hotel abgestiegen. Natur pur am Arsch der Welt. Außer ihnen ist auch ein Feuerwehrteam vor Ort, aber leider nicht lange, den die seltsamen Morde beginnen wieder.
Shamane hört sich nach Magie an und das bedeutet für Superman große Probleme und dicke Lippen im Zehnerpack und Feuer ist für den Martian Manhunter auch ein Problem. Und dann noch die Monster aus dem einsamen Tal das viel eigentümlicher ist, als es zunächst scheint.
Hinter der Geschichte spitzelt an allen Ecken und Ende eine Lovecraftsche Horrorstory hervor. Auch gibt es zwar heftige Kämpfe, aber anderen Superheldenepen eher fremd gibt es auch diverse Kampfpausen, in denen sich die Helden sammeln können. Dann beginnt auch die eigentliche Story um Verlustängste und die elden werden plötzlich zu menschlichen Figuren. Das macht Spaß, wenn man sich auf eine sehr ruhig erzählte Actiongeschichte einlassen möchte.
Die Zeichnungen sind gewöhnungsbedürftig. Besonders der vierte Teil wirkt sehr hingeschludert. Da häufen sich krackelige Panels die eher als Karikatur durchgehen, als zu dieser Story passen. Highlights sind die Cover von Adams. Der Mann ist ein Gott. Da ist es auch verschmerzlich, wenn ein Motiv gleich drei Mal im Band verwurstelt wurde.