Gin und Fizz sind zurück. Die beiden Haudegen aus Kaukas Tagen, die in Frankreich Tif et Tondu heißen, nenne sich ja seit Carlsen die Serie übernahm Harry und Platte. Nun sind die Abenteurer seit vier Alben bei Sallek Publications zu Hause.
Im Comicguide steht Genre: Krimi, Subgenre: Detektive Humor, Stil: Semi-Funny. Das ist kurz und treffend. Die Serie bietet Band für Band verlässlich gut aufgebaute Geschichten, ordentliche Zeichnungen und klare Feindbilder. Schock heißt hier der immer wieder auftauchende Bösewicht. Elegant im Smoking und mit Ritterhelm über dem Kopf. Und auch in „Toar erwacht!“ steckt Harry und Plattes Nemesis hinter den seltsamen Ereignissen in dem französischen Dorf Mény-le-Géant.
Als die beiden Helden dort ankommen, um der Spur eine gestohlenen Riesenschlüssels nachzugehen, brennt erst einmal die Bibliothek des Dorflehrers nieder. Keine Angst, obwohl so die Recherchearbeit der Beiden erst ein mal behindert ist, und die mal wieder zu dämliche Polizei auch keine Hilfe darstellt, können Harry und Platte am Schluss der Geschichte das Rätsel lösen, Schocks Plan vereiteln und sogar ein Museum eröffnen.
Doch bevor es soweit kommt, stehen dem Leser noch einige Seiten Comic-Unterhaltung der alten Schule bevor. Die Zeichnungen sind einfach und funktionell. Auch die Farbgebung ist traditionell. Farbflächen ohne Verläufe oder gar Texturen lenken die Aufmerksamkeit nicht von der Geschichte ab, die einfachen Zeichnungen erlauben es auch, gelegentlich platten Humor einfließen zu lassen. Dabei ist die Geschichte logischer als manches moderne Sprechblasenwerk aufgebaut. Auch wenn einige Hinweise nicht genauer erklärt werden, so bleiben die Worte des Dorfleherers zu Fußabdrücken nach der Brandstiftung mysteriös. Der sagte zu den geriffelten Abdrücken im Schnee: „Fussabdrücke aus einer anderen Zeit!“. Wahrscheinlich bezog er sich auf die Ritterrüstung in der Dorf-Krypta, aber warum sollte jemand in dieser Rüstung den Brand gelegt haben? Es bleiben halt immer Rätsel übrig.