Gerne gründet man im von Superlativen verseuchten Amerika Mythen. So ist es kein Wunder, dass diese Serie mit einem großen Trara im Land der Comedy-Shows und der News-Shows von gelegentlich gleichem Inhaltsgehalt gestartet wurde. Die Story lag schon Jahrzehnte in der Schublade und natürlich sind alle ganz glücklich sie nun endlich gedruckt zu sehen.
Da vergisst man gerne, dass der Comic-Markt nicht nur im Land von Weißwurst und Neu-Schwanstein (leider fehlt ja mit der Mauer ein neuzeitliches Monument – die steht jetzt in Israel) am Boden liegt. Auch das Land des Hamburgers kämpft mit neuen Medien, alten Storys und immer anspruchsvolleren Konsumenten.
Da freut sich der Großvater seinem Enkel mal zeigen zu können, dass er sich noch gut an die alten Helden erinnern kann und vielleicht kauft dann auch die nächste Generation mal etwas anderes als Computerspiele, Handy-Logos oder Mangas.
Die Story? Äähh – man traut es sich kaum zu schreiben, das Universum ist in Gefahr. Die Barriere zwischen den Welten von Superman und Spider-Man wurde mutwillig geschwächt, und nun vermischen sich die Realitäten. Einer alten und nicht näher erklärten Comic-Logik folgend ergeben sich nun unglaublich viele Kämpfe. Nicht das es für jeden Helden oder Schurken normalerweise ein Pendant im jeweils anderen Verlag gäbe, alle Beteiligten sind verdammt überrascht, über die unbekannten Bedrohungen. Da hätten Supie und Spidie doch mal drüber reden können, als sie sich das letzte mal trafen, oder? Diesmal sind es zwölf Objekte, die man finden und richtig benutzen muss. Sechs aus jedem Universum, falls man das noch erwähnen muss.
Old School Baby! Über dieses Comic könnte man Bücher schreiben, oder es kurz machen. Wir machen es kurz: Dieses Comic muss der Superhelden-Fan haben! Geniale, wenn auch etwas altbackene Bilder von Altmeister Georg Pérez und eine immer wieder gleiche Story mit netten Feinheiten vom ebenso wenig jungen Autor Kurt Busiek.