Manche nennen es traditionsbewusst oder konsequent, wenn "Status Quo" auch auf dem dreißigsten Album die selben drei Lieder mit den altbekannten drei Akkorden an das Ohr bringen. Manche mögen sagen langweilig. Aber das kommt darauf an, ob man "Status Quo" mag.
Die Techno-Väter (oder andere Stories aus der Feder von Jodorowsky) haben eine ähnliche Qualität. Sie überraschen eher durch neue Nuancen, als durch etwas wirklich Neues. So kann der Fan der ersten beiden Bände bedenkenlos zugreifen und dank der phantastischen Bilder von Janjetov mit der Pop-Art Colorierung von Beltran hat auch das Auge was davon.
Eine gewisse Unterkühltheit darf man da nicht übersehen, aber das war ja schon Stilmittel der bereits erwähnten Pop-Art (das Kunst-Bild mit der großen Dose ist wohl das bekannteste Beispiel dieser Stilrichtung). Ebenfalls bekannt sein dürfte, dass der Zeichner gerne aus seinen Lieblings-Unterhaltungen. So ist die Energiewaffe des Techno-Schiffes den Waffen aus Pappes Luc Orient sehr ähnlich und die dicken "Rolling Stones"-Lippen auf Seite 26 sind wohl ebenso Hommage, wie der verkotzte Almagro - erinnert übel an Monthy Phyton. Der Mann hat einen seltsamen Geschmack, sammelt schließlich auch alte Godzilla-Filme.
Beltrans Farben tun ein Übriges – perfekt. Überraschungen darf man nicht erwarten, aber das scheint im eher von Erwachsenen besetzten Alben-Markt auch nicht ratsam zu sein. Der sich selbst nicht so ganz ernst nehmende Storm-Band "Der Armageddon-Reisende" kam beim Publikum trotz überraschend lebendiger Story nicht gut an. Jedes Volk kriegt den Kanzler, den es verdient und die Käufer kriegen die Comics, die sie kaufen. Na glücklicherweise nicht nur.
Unser aller liebster Techno-Vater muss mal wieder durch einige tiefe Täler voll zerschmetterter Körper (und er war Schuld). Seine Geschwister haben es aber auch nicht besser (s.o.). Aber es gibt auch Hoffnungsschimmer. So kriegt der "Harkonnen-Chef"-mäßig fette Oberpriester sein Fett weg (oh, was für ein Wortspiel!), Onyx kriegt wieder eine Zunge und es sieht nach einer echten Liebe zwischen Panépha und Thark aus. Zumindest hat sie Mitleid mit ihm, als er ein weichteilverschmorendes Brandmal bekommt. Der erzählende Albino wird aus seiner Spiele-Programmierer-Ausbildung herausgerissen und nun zum Krieger gemacht. Das beste Schicksal erwischt jedoch Almagro, er wird zur Gottheit ernannt.