Dieses Comic ist bissig!
Egmont bringt diesen Monat ein ganze Reihe an englischen Comics
auf den Markt. Allen voran natürlich der Vorzeige-Polizist "Judge Dredd".
Neben diesem deutlich insellastigen Band versuchen "Sinister Dexter" und "Durham
Red" die Gunst des Lesers zu gewinnen.
Durham Red ist eine Vampir-Science-Fiction die mit ihrer sexy
Anti-Heldin sicher ihre Freunde finden wird. Bissig ist nicht nur die Titelfigur,
bissig ist zuweilen auch die Story: Es herrscht Waffenruhe zwischen den Mutanten
und den Menschen. Nur einige Hard-Liner versuchen immer noch, den lodernden
Hass zwischen den Gruppen erneut anzuheizen. Der Mutanten Geheimbund der Tenebrae
versucht mit blutigen Ritualen seine Macht zu halten. Mit künstlichen Vampir-Gebissen
werden Menschenopfer leergesaugt. Ihnen stehen die Inkonoklasten entgegen,
hochgezüchtete Vampirjäger die selbt Welten opfern, um einen Mutanten zu erledigen.
Die Spannung eskaliert als Durham Red wiederbelebt wird.
Als
Mutant mit spitzen Zähnen und Blutdurst geboren verdiente sie sich ihren Lebensunterhalt
als Profikiller. Des Lebens irgendwie überdrüssig, ließ sie sich einfrieren.
Nun, 1200 Jahre später, droht sie Auslöser des zweiten großen Blutvergießens
zu werden. Von den Ikonoplasten gejagt, sucht sie Antworten auf dem Planeten
der letzten großen Computer. Die noch funktionierenden Rechner erkennen die
Gefahr, die Durham Red für den Frieden in der Galaxie bedeutet und wollen
sie vernichten. Aber eine Betrügerin, die sich als wiederauferstandenes Idol
des Tenebrae-Kultes ausgibt, entfacht den Krieg. Durham Red wollte nur Frieden
und findet sich inmitten eines stellaren Krieges als Gottheit wieder.
Der Autor schmückte die actionlastige Story mit einigen witzigen
Details wie dem bereits erwähnten künstlichen Gebiss oder dem Computer-Clown,
mit dem sich die Rechner darstellen.
Mark Harrison illustriert die blutige Geschichte mit traumhaften
Alptraumbildern. Die Weltraum-Szenen sind ganz im Stil des Illustrators Chris
Foss gehalten. Im Gegensatz zu diesen fast sterilen Raumschiff-Bildern liegt
über den restlichen Zeichnungen der Schleier der Verwesung. Beleuchtete Nebel,
blutroter Qualm und feurige Explosionen bestimmen das Bild. Einfach perfekt.
Es hat den Anschein, als wären einige Effekte und Texturen mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen
in die Zeichnungen eingefügt worden. Unscharfe Ebenen erhöhen den Filmischen
Charakter des Bandes. Nur die Gesichter wirken oft grob und hölzern.
Dem Heftchen-Boom sei Dank - läge der Preis eines solchen Bandes
noch vor drei Jahren bei etwa 17 Mark, muss der deutsche Verbraucher und Leser
heute nur noch einen knappen Zehner bezahlen. Und das ohne Werbeunterbrechung.