Vor fast drei Jahren schrieben wir über den ersten Band von Frezzatos "Der Planet ohne Erinnerung". Nun kam vor einigen Monaten der dritte Band der Reihe heraus. Eine Mark teurer als vor drei Jahren, aber wieder genauso lieb anzuschauen.
Ganz im Stil der großen Fortsetzungsgeschichten wie "Alef Tau" oder "Die Metabarone" kriegt man pro Album neben hervorragenden Bildern eine kleines bisschen Geschichte. Es geht immer noch um den sagenumwogenen Turm, in dem das verlorene Wissen der Ära des "großen Reichtums" dem Finder offen steht. Der Leser begleitet den trotteligen Fango, den alten Zerit und die vollbusige Erha auf ihrer Reise zu diesem Turm.
Im dritten Band stecken die Drei erst einmal in Gefangenschaft, aber da es ja weitergehen soll, nicht lange. Miese Zwerge und ein lieber Riesenzwerg sind die neuen Bekanntschaften unserer Truppe, die auf ihrer Flucht dann auf zwei weitere Überlebende treffen. Zerit trifft seinen alten Meister Succo wieder. Der hat das Weisenkind Tyta aufgenommen. Tyta ist mittlerweile zu einer berauschend schönen jungen Dame herangewachsen, was Fango schnell bemerkt.
Im Laufe der 48 Seiten wird dann noch eine Wegbeschreibung zum Turm gefunden und der zweite Mond, der in die Irre leiten soll, scheint ein künstlicher Satellit der Welt ohne Erinnerung zu sein.
Einer ordentlichen Fortsetzung gemäß gibt es vor allem viele neue Fragen neben ein paar Antworten. Aber das ist bei den fantastischen Bildern Frezzatos irgendwie auch nebensächlich. Wer männlich ist und nicht sofort die rothaarige Tyta ins Herz schließt, scheint keine Augen im Kopf zu haben. Neben den überragenden Weiblichkeiten, die Frezzato gekonnt ins Bild setzt, sind es die verschiedenen Fluggeräte dieses Comics, die gefallen. Jedes Panell sieht dabei wie eine von Jim Burns Illustrationen aus. Vergleicht man den Preis eine Bildbandes und rechnet den Preis pro Bild, muss man sich einfach dieses Album zulegen, nie war der Preis pro tollem Bild so günstig wie hier (okay, die labberigen Heftchen aus dem Condor-Verlag vielleicht).
Und dann wäre da noch die flapsige Art, in der Frezzato seine Geschichte erzählt. Keiner wird sich ein Schmunzeln verkneifen können, wenn Fango von der kleinen Ratte in den Arm genommen wird.
Auch der dritte Band von Frezzatos Geschichte über den Planet ohne Erinnerung ist einfach zuckersüß. Man muss ihn einfach lieb haben, nicht zuletzt wegen der schmachtenden Schönheit auf dem Titelbild – ach wär’ ich doch so gern an Fangos Stelle in Tytas Armen, das bisschen Trotteligkeit wäre da absolut zu Verschmerzen.