Onslaught hat diesen Monat sein Ende gefunden. In den Heften "X-Men 23","Wolverine 17" und "X-Men Special 5" erleben wir das Ende einesCross-Overs, das das Marvel Universum wie kein anderes zuvor verändern wird.
Zuerst tritt das nette Beast zeinem
Zwillingsbruder aus der Welt der Apokalypse gewaltig in den Hintern und beendet damit das
Verwirrspiel um den Held im Blauen Pelz. Wolverine bekommt von Stick, dem Lehrmeister
Elektras, ein harte Lektion in Sachen Menschlichkeit. In den weiteren Storys der Hefte
"X-Men 23" und "Wolverine 17" wird das Vorspiel zum Finale der
Onslaught-Saga beendet. Das "X-Men Special 5" trägt dann auch den Untertitel:
"Onslaught: Das Ende der großen Helden!".
Mit viel Pathos finden die vereinigten Helden der Fantastischen Vier, der Rächer und
der X-Men einen Weg, Onslaught zu schwächen. Da die Gene der Mutanten Onslaughts Macht
nur verstärken, müssen die alten Helden den direkten Angriff vornehmen. Die schon seit
geraumer Zeit angekündigte "Wiedergeburt der Helden" dürfte ein klares Zeichen
über den Ausgang des Abenteuers geben.
Für Fans des Marvel-Universums ist dieses Heft
natürlich ein Muß, und kostet auch - anders als die beiden bisherigen Onslaught Hefte
dieses Monats - fast zehn Mark. Dafür bekommt man aber auch 96 Seiten Marvel pur, und das
von seiner besten Seite. Jede Menge Helden und Bösewichte als die Fantastischen Vier mit
Hilfe der Inhumans die von Onslaught projizierten Schurken aus der Geschichte des
Superhelden-Teams bekämpfen. Hier nur einige: Kang, Super-Skull, Doktor Doom, Mole-Man
und und und. Fast ein Who-is-Who der Fantastischen Vier. Dann die
"Götterdämmerung" bis zum "Ende der Helden".
Ein Jahr lang werden nun die vier kommenden Serien "Die Rächer", "Iron
Man", "Die Fantastischen Vier" und "Captain Amerika" wie Comics
aus dem Image Verlage aussehen, aber mit guten Geschichten. Wir werden erleben, wie unsere
Helden zu Helden wurden. Wie sie und wir ihre Kräfte und ihre Verantwortung erkennen
werden. Viele alte und schon fast vergessene Gegner werden ihnen wieder das Leben schwer
machen. Das schlimmste für den Leser wird der Rückblick auf seine alten geliebten Hefte
werden. Besonders die zum Teil üblen Spinne-Hefte werden ob der hohen Qualität der neuen
Hefte fast unerträglich anmuten. Daß man das auch in Amerika so sieht, beweist der auch
stilistische Neuanfang des beliebten Wandkletterers.
Wirklich bedenklich sind die Schlußäußerungen im jhgzp_content "Die Wiedergeburt der
Helden". Hier wird im Absatz "Captain Amerika" folgendes Resümee
geschlossen: "Es kümmert ihn wenig, wenn jemand über seine Uniform lacht. Denn
Captain Amerika ist ein Soldat , ein Held, der das Böse bekämpft ..." In einem
Aufsatz mit Bezügen zur Realität und dem Anschein der Seriosität muß man mehr
Objektivität erwarten. Natürlich geht es primär um die Vergrößerung der Akzeptanz
eines Produktes, dessen Hauptmerkmal die amerikanische Flagge ist. Wenn dort aber solch
erwiesenermaßen unwahre Behauptungen als Tatsache dargestellt werden, muß Kritik
geäußert werden.
Es ist wahr, daß Soldaten kämpfen, ob gegen das Böse oder für das Gute ist oft vom
Blickwinkel des Betrachters abhängig. Die eigentlichen Helden, Kämpfer gegen das Böse,
heißen nicht Captain Amerika. Sie heißen beispielsweise Sophie Scholl, Mahadma Gandhi
oder Matin Luther King. Sie tragen keine Uniformen und kämpfen mit Einsichten, Worten und
durch ihr Vorbild. Sie müssen das Risiko des wirklichen Todes ohne Wiedergeburt als Held
in Kauf nehmen. Sie erleben einen kurzen Augenblick im Rampenlicht der Presse, wenn sie
unter den Ketten der chinesischen Panzer zum Schweigen gebracht werden. Ihnen muß Respekt
gezollt werden, wenden wir unseren Blick fort von der bunten und berechtigten Unterhaltung
hin zur R