Spätestens seit Michelle Pfeiffer die Catwoman in „Batmans Rückkehr“ gespielt hat, umgibt die hübsche Diebin eine erotische Atmosphäre. Die in „Batman präsentiert #1“ abgedruckten Hefte Catwoman # 56 und #57 unterstreichen diesen Charakter der im eng anliegenden Dress wandelnden Heldin mit Nachdruck.

Catwoman ist nicht ganz Bösewicht und nicht ganz Heldin. Ihr Verhältnis zu Batman ist erotisch und aufgrund der Art und Weise, wie sie ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, stets gespannt. Vom Status der Nebenfigur zur Serienheldin gereift, hat sie sich mit über 60 Heften auf dem amerikanischen Markt etabliert. Als Charaktere der Batman-Welt muss sie natürlich alle großen Storys mitmachen. So auch das Inferno.

Mitten in den Vorbereitungen ihrer normalen Tätigkeit wird Catwoman von einem Erdbeben überrascht. In den Trümmern entwickelt sich eine Dreiecksgeschichte zwischen einem schwerverletzten kleinen Mädchen, einem Polizisten und unserer Heldin. Catwoman muss sich um das Mädchen kümmern und sich gleichzeitig den Polizisten vom Hals halten.
Der ist nämlich mit der Situation total überfordert und versucht zunächst, Catwoman festzunehmen, besinnt sich dann aber, so dass die Beiden schließlich gemeinsam versuchen, einen Weg aus dem Chaos zu finden.
Danach trifft sie auf Poison Ivy, die auf ihre Art versucht, Gotham wieder aufzubauen. Dass die Menschen dabei den Pflanzen weichen sollen, ist der Irren dabei so egal wie immer. Auch diese Geschichte zeigt eine „gute“ Catwoman.

Passend zur weiblichen Hauptperson des Comics wurde mit Devin Grayson (Nightwing hat eine Schwester?) eine Autorin für Catwoman verpflichtet. Aber keine Angst: Catwoman ist kein zwanghaft die Rechte der Frau proklamiernedes Sprechblasenwerk geworden. Wenn man in den Storys einen Hauch von Weiblichkeit entdecken will, dann vielleicht, dass es etwas emotionaler zugeht als üblich. Das ist aber kein Schaden.

Anders sieht es da bei den Zeichnungen aus. Die gehören beileibe nicht zu den Besten. Grober Strich, falsche Perspektiven und dann die an billige Italo-Pornos erinnernden dicken Titten und die übertrieben Sexy-Posen der Luftballon-Trägerinnen wie Ivy und Catwoman. Wenn man Mike Grell damals unterstellte, den Verkauf der „Legion der Superhelden“-Hefte durch die Zurschaustellung des weiblichen Körpers in aufreizenden Posen zu fördern, muss man heute sagen, Balent betreibt das selbe Anliegen und das wesentlich konsequenter. Ständig werden Pobacken hochgestreckt, Oberweiten nach vorne gehängt und Ivy scheint schwer von Cicciolina beeinflusst zu sein. So eng, wie Catwomans Kostüm waren bisher nur die Raumanzüge der Damen im Perry-Rhodan-Comic.
Aber trotz aller Kritik funktionieren Balents Bilder. Catwoman ist sexy und der Blick ist so (ab)gelenkt, dass die Bilder einen positiven Eindruck hinterlassen.
Das Comic ist also ebenso widersprüchlich wie die Heldin/Schurkin selbst - emotionale Storys und mehr Sex als sexy Bilder.

Die Variant-Cover-Edition glänzt im Sinnen des Wortes durch ihr geprägtes Karton-Cover. Catwoman zeigt ihre Peitsche vor der Batman-Lampe auf dem Dach der Polizei. Umrahmt wird sie von einer Menge Katzen - was sonst. Die Rückseite lässt den Betrachter einen Blick von hinten auf die Schönheit erhaschen, leider ist da der Strahler mitten im Weg. Catwoman und drei Katzen sind hochgeprägt und Catwoman ist zusätzlich mit Klar- und Mattlack veredelt.

Catwoman zum Anfassen also, wer träumt nicht davon?


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.