Endlich ist der zweite Teil der Geschichte um das Reich Amber
da. Um sein Gedächnis zurückzuerlangen begeben sich die
Geschwister Deirdre, Random und Corwin in das unter Wasser
liegende Spiegelbild Ambers, Rebma. Gefolgt von den monströsen
Schergen Julians fliehen die drei in das Reich von Moire. Random
wird für ein altes Verbrechen zu einem Jahr Zwangsehe verurteilt
- eine Strafe die das moralische Grundgebilde der Geschichte
Roger Zelanys veranschaulicht. Random und wohl die meisten Leser,
erwarten die Todesstrafe und müssen statt dessen einer blinden
Hofdame durch die Heirat zu neuem Ansehen verhelfen. Corwin
unterzieht sich der Prüfung des Weges und erlangt seine
Erinnerung zurück.
Mit Hilfe der
Tarotkarten kann er nun zwischen Amber und den Schattenwelten
wandern. Als erstes verschaft er sich einen Überblick über die
Situation am Hofe Ambers. Bei einer Kronfontation mit Eric, der
den Thron Ambers für sich beansprucht, unterliegt Corwin und
muß abermals fliehen. Bleys gewährt ihm Unterschlupf und bietet
Corwin die Hilfe seines Heeres an. Nachdem auch Corwin ein
eigenens Heer rekrutiert, stehen 250 tausend Krieger bereit,
Amber zu belagern. Ein Krieg scheint unausweichlich.
Spielte im ersten Teil "unsere" Erde
noch eine Rolle, fungiert die "Realität" hier nur noch
als Beiwerk. Die scheinbar unsterblichen Prinzen Ambers stellen
sich als Götter heraus - oder werden als solche in vielen Welten
angesehen.
Obwohl Lou Harrison Corwin und Eric auf dem Cover
mit einer "He-Man"-Brust ausstattet, bleiben die
Illustrationen von Bryn Barnard auch im zweiten Teil angenehm
natürlich. Obwohl es hier und da aussieht, als hätte der
Zeichner unter Zeitdruck gestanden, ist die zeichnerische
Darstellung gelungen. Besonders die Lagerfeuerszenen können mit
ihrem Farbenspiel überzeugen.