Das Schweizer Comic-Magazin bringt uns in der
Nummer 51 zwei Comic Geschichten; "Spacehawk" von
Wolverton und "Gelbe Neger" von Alagbé.
Während "Spacehawk" mit klarem Strich
die etwas abstrusen Abenteuer des supersauberen Verteidigers der
Gerechtigkeit in der Galaxis erzählt, verwickelt "Gelbe
Neger" von Alagbé mit kurzen Szenen um einen französischen
Neger ohne Papiere den Leser in die Welt der realen
Absurditäten. Die begleitenden jhgzp_content geben
Hintergrundinformationen rund um Comic und Zeichner. Das Heft
wird durch Rezensionen, kurze Strips und einen jhgzp_content über den
Grafiker Henning Wagenbreth komplettiert.
"Spacehawk"
lebt von der Spannung zwischen Stil und Aussage. Der klaren Stil
täuscht einen Realismus vor, der von dem Gezeigten in Frage
gestellt wird. Das selbe Grundmotiv strukturiert auch die Story:
Das Klischee des einsamen Streiters für die Gerechtigkeit ficht
mit der Logik einer Flash-Gordon-Folge. Das ganze gibt einen
seltsamen Mix, bei dem man sich fragt, worum es eigentlich geht.
Ganz
anders ist "Gelbe Neger". Eine präzise, 45 seitige
Schilderung menschlicher Schwächen und Ängste, ohne klare
Handlung und ohne Happy End. Man fühlt sich an französische
Kunstfilme erinnert, leider fehlt die atonale Begleitmusik. Die
Geschichte entläßt den Leser mit vielen offenen Fragen,
provoziert Reflexion. "Gelbe Neger" ist das Gegenteil
des aktuellen "Titanic"-Films. Statt schöner Bilder
rauhe, schmutzig anmutende Schilderungen der Tristesse; statt
eines herzerweichenden Nicht-Happy-Ends eine bedrückende und
manche Träne werte Geschichte; statt Liebesszenen zum Schmusen
problematische Sexszenen zwischen Altersschwäche und
Heiratszwang der Papiere wegen.
Starke Mischung, keine bunte
Unterhaltungs(Comic)welt. Prädikat: Lesenswert!