Wer auf Comic Fast-Food steht, und für eine Geschichte nur 10
Minuten Zeit hat, der sollte von dieser Geschichte Abstand halten.
"Die Voronoc-Intrige" ist ein durch und durch klassischer Titel.
Keine Experiment, weder bei den Zeichnungen noch bei der Geschichte, der neue
Blake und Mortimer ist bei der Fülle an modisch aufgepeppten Hochglanz Heftchen
erfrischend altmodisch.
Nicht
nur die Paneels sind alle quadratisch, auch die Sprechblasen werden ihrem
Namen nicht gerecht. Wird man bei den im Image-Stil collorierten Heften mit
Farbverläufen fast erschlagen, muss man hier mit glatte Flächen vorlieb nehmen.
Doch was sich als Zeichen-Askese anmutet, entpuppt sich als zweckdienliches
Element, eine spannende Geschichte zu erzählen.
Blake und Mortimer bedienen mal wieder das Agenten Genre mit
einem Spritzer Science-Fiction. Ein Meteroiten-Hagel beendet den Raketen-Test
der bösen Russen schlagartig. Das Bergungsteam wird danach durch einen außerirdischen
Bazillus dahingemäht. Das wäre doch eine prima Waffe, denkt sich der Erzfeind
unserer beiden englischen Gentelmen: In der Rolle des russischen Generals
Ilkor treibt der alte Olrik sei Unwesen, und dem kommt der himmlische Todesbote
gerade recht. Im teuflischen Wissenschaftler Voronov hat er einen Mitstreiter
an der Front des Bösen gefunden. Aber beide haben ihre Rechnung ohne die hübsche
Assistentin Voronovs, Nastassja Wardynska, gemacht. Die ahnt für welch dunkle
Machenschaften ihr Boss den Bazillus benutzen will, und bringt ein Probe des
mikroskopisch kleinen Killers auf die Reise zum MI 5.
Was wäre eine Agenten-Story, wenn alles glatt gehen würde? Eben
darum müssen im Verlauf der Geschichte einige Menschen das Zeitliche segnen.
Doch bevor zum Schluss der wahre Übeltäter überführt und somit die Russen
ein wenig rehabilitiert werden, gehen etliche Minuten des Lesens und des Schauens
vorbei.