DC tut es wieder. Nachdem man im amerikanischen Verlag für die erste Vermarktung der
Predator-Rechte den Star-Schreiber Dave Gibbons verpflichtete, wurde auch dem zweiten
Batman-vs-Predator-Comic ein Top-Team spendiert. Mit Dough Moench und Paul Gulacy ist ein
eingespieltes Duo am Werk, und das merkt man der Geschichte an.
Diesmal hat es der dunkle Ritter nicht nur mit einem blutdurstigen
Alien zu tun, er muß sich auch noch gegen sieben irdische Kopfjäger wehren. Was ihm
nicht ganz recht ist, aber der Geschichte eine zusätzliche Dimension gibt, ist die Hilfe
der Huntress. Batman mag sie nicht besonders, vor allem, weil ihr das Leben eines Mörders
eher egal ist. Dennoch profitiert er von der weiblichen Einmischung enorm. So steht Batman
in einem Zweifrontenkrieg. Predator-üblich rollen jede Menge Köfe. Nur der klaren, fast
sterilen Art von Gulacys Bilder ist es zu verdanken, daß das Ganze nicht zu einem Blutbad
eskaliert. Nur einige Blutspritzer hier und da erinnern an die grausame Art dieses
Kräftemessens der verschiedenen Jäger. Im dritten Heft mischt auch noch eine zweite
Gruppe Predators mit. Stoff für jede Menge Action.
Die peinlichste Charaktere des Heftes, der Kopgjäger
"Biker" - ein Ex- Wrestler mit Hörnchenhelm und Motorrad -, darf nur vier
Seiten lang mitspielen. Starke Frauen liegen dem Schreiber/Zeichner-Gespann offenbar schon
viel eher, und so haben die Huntress und der einzige weibliche Kopfjäger Song Sung große
und storytragende Auf- und Zutritte. Kommisar Gordon landet gleich zu Beginn im
Krankenhaus und überlässt die Rolle des heldenhaften Polizisten Lieutenant Stocker, den
wir in späteren Heften leider nicht wiedersehen werden. Auch für die beiden arroganten
Vertreter einer nicht weiter genannten einflussreichen und geheimen Staatsbehörde heißt
es Kopf-ab; tja, wer dumm rumsteht muß halt dran glauben. Obwohl wie schon erwähnt wenig
Blut fließt: brutale Morde gibt es ähnlich viele wie Seiten in dieser Geschichte. Nichts
für Kinder, die nicht mindestens schon 10 Krimis und die "Die-Hard"-Trilogie im
Fernsehen gesehen haben.
Wer schon einmal ein Gulacy-Comic gesehen hat, weiß, was ihn
erwartet. Zeichnerisch geschieht nichts Neues, solide und gute Arbeit, leicht unterkühlt
aber perfekt. Daß Batman und Huntress im Auto aussehen wie Barbara Streisand und Spock
ist ja möglicherweise gewollt. Die Übersetzung ist verbesserungswürdig aber okay, wobei
eine zusätzliche stilistische Korrektur angenehm wäre.
Das bessere Papier, sowohl beim Umschlag, wie auch bei den Innenseiten, wertet die
deutsche Ausgabe gegenüber dem amerikanischen Original auf. Und das bei der günstigen
Preisgestaltung: Drei mal fünf Mark gegenüber vier mal zweifuffzig (insgesamt rund 20
Mark).