Indianer und ihre mystischen Riten erfreuen sich schon lange
großer Beliebtheit. Und alles für die heutige Wissenschaft unerklärliche
boomt momentan, wie z.B. Akte X und Millenium. Genau das haben
wir hier: Einen Massenmörder der die Rechte der Indianer
äußerst blutrünstig unterstützt. Gewalt ist eines der
Grundmotive in diesem düsteren, aber packenden Band. Also nichts
für Kinder oder zarte Gemüter. Der Rest sei eingeladen auf
dieser Reise durch menschliche Abgründe, den Sinn in dieser
Geschichte zu finden. Denn am Anfang wird der Leser bewußt immer
wieder auf falsche Fährten geschickt, um schließlich doch vor
einem offenen Ende mit mehr Fragen als Antworten zu stehen. Aber
der Weg ist das Ziel, denn die Reise macht einfach Spaß.
Die Story spielt im heutigen Amerika. Der Massenmörder Warren
kann während einer psychologischen Untersuchung aus dem
Gefängnis fliehen. Ganz im Stil von "Das Schweigen der
Lämmer" schwankt man zwischen Bewunderung für den
Intellekt des Täters und Abscheu gegenüber seiner Brutalität.
Geboren währen der Hinrichtung seines Vaters in der Gaskammer,
soll er das Volk der Navajos zu neuer Größe führen.
Die Navajos sind auch der Aufhänger
für den mythischen Teil der Geschichte. Natürlich taucht auch
hier das Ritual mit der verräucherten Hütte auf. Der Einklang
des Menschen mit der Natur ist eine wichtige Sache, dient hier
aber nur als weiteres Klischee um den Handlungsträger weiter zu
mystifizieren.
So spielt die Story mit allem, was im Moment angesagt ist und
braut daraus ein nettes Süppchen, das zu gefallen weiß. Tolle
Unterhaltung, aber: Macht das nicht Zuhause nach, das ist
gefährlich!