Kunz ist ein Ex-Bulle der jetzt sein Brot als Privat-Detektiv verdient. Er ist der geborene Verlierer und es wäre jedem anzuraten, nicht in seine Nähe zu kommen. Der Plot ist typisch amerikanisch, ein ehemaliger Polizist der nun immer wieder mit seinen alten Kollegen an einander gerät.
Die Accessoires sind dagegen deutsch. Die Kappe mit dem Sparkassen Logo zum Beispiel, oder das Apotheken Schild. Ein deutsches Comic, dass sich nicht in das kopieren amerikanischer Vorbilder flüchtet, dem man das "Deutsch-sein" auch nicht übel nimmt.
Die Grundstimmung ist ziemlich finster. Ein eigentlich Unbeteiligter verliert erst Frau und Tochter, dann sein Leben. Kunz tötet zwei Männer; blutig und bedrückend. Kindesmisshandlung und Schwulenstrich sind die Themen der beiden anderen Episoden. Kunz sieht dabei selten gut aus. Er ist eher Spielball eines schadenfrohen Schicksals. Aber immer ist er mit schuld. Kunz hält sich nicht raus und ist nur Opfer, er lässt zu oder handelt selbst. Nicht immer richtig und korrekt.
Die Bilder bewegen sich eigenständig zwischen Varenne und Baker und unterstreichen mit ihrer kantigen Art den "Film Noir" Ton der Geschichten. Selten sieht man jemanden lächeln, und wenn, dann ist es ein gequältes Lächeln.
Die Story lassen einen nicht los und man fragt sich, wo der Autor mit der Geschichte hin will. Mit jeder Story erfährt man mehr über Kunz. Dierßen baut diesen Charakter langsam auf.
Mit mehr Abstand könnten die Einzelnen Sequenzen noch besser wirken. Die Aneinanderreihung von gleich drei Geschichten ist unglücklich. Leider gibt es in Deutschland keinen Markt für solch düstere und stimmungsvolle Heftchen. In schwarz/weiß wäre solch ein Titel ohnehin sofort zum Scheitern verurteilt. So blieb Carlsen nichts anderes übrig, als diesen Weg der Veröffentlichung zuwählen.