Es sieht so ais wie ein Gespensterheft, es liest sich wie ein
Gespensterheft aber es ist keines? Was mag das sein? Dylan Dog!
Was ist Dylan Dog? Erstens mal ein dünnes Taschenbuch aus
dem Hause Carlsen. Schwarz/weiß ist auch eine richtige Antwort. Auf
jeden Fall italienisch. Andere Länder, andere Sitten. Bei uns sind ja
Comics erst mal Kinderkram oder Geheimtipp für unerschrockene Literaturliebhaber
der besonderen Sorte. In vielen Ländern ist das anders. In Japan sind
Comics Wegwerfjhgzp_content für die lange Zeit bis zur Arbeit. In Italien gibt
es unzählige und zum Teil pornografische schwarz/weiß Comics jedes
nur erdenklichen Genres. Da gibts Titten mit Weltall, Titten mit Krimi oder
Titten mit Gewalt oder alles auch ohne Titten. Fließbandware für
den kleinen Hunger zwischendurch. Die Qualität dieser Produkte ist zwischen
grauenhaft bis gar nicht mal schlecht. Carlsen bringt nun den bekanntesten
nicht Titten-Titel auf den deutschen Markt.
Das
Taschenbuch sieht auf den ersten Blick nach einem Bastei-Titel aus. Es fehlt
nur das Logo mit den Türmen. Im Inhalt wartet ein wilde Mischung von
Vorschlaghammer-Klamauk, düster-düster-düster Klische-Story
und blutigen Horror auf den Leser. Klinkt eigenwillig hat aber seinen Reiz.
Dylan Dog ist ein ehemaliger Bulle, der sich nun als Privatdetektiv durchschlägt
(wie neu). Sein Helfer ist einer der Marx-Brothers und stellt dauernd sinnlose
Fragen oder gibt dergleichen Antwort. Dann dreht sich die Geschichte plötzlich
um Kindesmorde der heftigen Art, mit fehlenden Köpfen und so. Hin und
wieder wird der Leser auf ein falsche Fährte gelockt, nur um mit einem
Schock wieder auf die bekannte und vorhersehbare Line gebracht zu werden.
Klar kann Dylan den Sohn seiner Freundin nicht retten, und natürlich
ist der erste Täter nicht der wahre Täter und der zweite auch nicht.
Beide müssen genauso natürlich sinnlos sterben.
Das Ganze ist so stereotyp, dass es schon wieder gut ist. Gekonnt,
ja fast virtuos, wird zitiert, wiederholt und kopiert. Genauso gekonnt sind
die Bilder. Typisch italienisch, ein Hauch Manara, ohne große Patzer,
sehr ordentliche Arbeit. Zwar sind die Bilder ohne Farbe, aber besser als
der amerikanische Durchschnitt.