48 Seiten / DM 12,--
Bisher waren die Mädels mit den dicken Titten und den ultra-langen
Beinen eine Domäne der Image-Comics. Nun gibt es die französische Antwort:
"Space Girls". Sexy von der Plateausohle über den bis zum Anschlag
hochgezogen Slip bis zu den nippligen dicken Dingern. Manga-mäßig kugelige
Augen und ein freches Grinsen - sollen so die Girlies aussehen?
Leider müssen meist die unscheinbaren Mädchen bei Überfällen
mit sexuellem Hintergrund dran glauben, die aufreizenden Lustbomben sind meist
nur Auslöser, selten aber Opfer.
Trantkat
zeichnet ein niedliches Comic mit vielen Tierchen und frechen Gören, fast
Kinderzimmer-tauglich. Doch die Prise Gewalt und der freizügige Gebrauch der
Stimuli "per sekundärer weiblicher Geschlechtsmerkmale" gibt dem
Ganzen einen unangenehmen Beigeschmack. Irgendwo zwischen Akira und Bucky
OHare sind die Vorlagen zu suchen, ein anderer Teil in der Graffiti-Szene.
Schön anzuschauen, besonders für Leser männlichen Geschlechts.
Die Story? Warum Story? Na gut, ein bisschen gibt es auch davon.
Der Geschichte merkt man an, dass Trantkat hier zuerst einmal vor sich hin
gemalt hat. Die zwischen vier und acht Seiten langen Kapitel bemühen sich
redlich, einen Zusammenhang zu erzeugen. So ganz klappt das aber nicht; allein
wegen der erzählerischen Güte wird sicherlich niemand dieses Album noch einmal
in die Hand nehmen.
Für wen ist dieses Comic geeignet? Als Lebensphilosophie heranwachsender
Mädchen, die hier Selbstbewusstsein lernen können? Ohne plastische Operation
und dauerharte Nippel wird das in der gezeigten Weise nicht funktionieren.
Für den Rest, der lesen will, taugt "Space Girls" ohnedies nicht.
Auf "Space Girls" kann man verzichten!