Yoko Tsuno ist eine junge und selbstbewußte Frau. Immer wieder stolpert sie unversehens
in Abenteuer. Dabei kommt sie weit herum, Deutschland, China oder ferne Planeten sind die
Schauplätze, die sich der Zeichner und Autor für seine Protagonistin aussucht.
Während eines Fluges nach China geschieht es wieder: Der
Platznachbar von Yoko und Morgentau, ihrer Adoptivtochter, fällt in Ohnmacht. Vorher
übergibt er dem kleinen Mädchen eine alte Puppe. Eine Elfenbeinkugel und der gläserne
Inhalt der Puppe führen Yoko und ihre Freunde Vic, Monya, Knut und Mieke in die
Vergangenheit, wo sie den Grundstein für eine in der Gegenwart überraschte Heldin legen.
Ausgeschmückt wird die Geschichte mit einer bereits eingeführten Zeitmaschine, einem
Gleitdrachen, einem uralten Laser und einer Geschichte um Macht im historischen China des
Jahres 1021. Dort retten die Freunde die sechsjährige Gemahlin des Kaisers und so handelt
sich Knut - der muß halt immer dran glauben - zum Schluß eine Beule ein.
Die Geschichten von Roger Leloup wirken etwas steril. Eine Begründung dafür sind die
oberflächlichen und ungenauen Charaktere. So lehnt beispielsweise Monya zunächst den
Einsatz der Zeitmaschine mit Hinweis auf die vielen Gefahren bei Zeitreisen ab, um am
nächsten Morgen wie ganz natürlich telefonisch zuzusagen.
Bewußt wird hier auf Blut und grobe Gewalt verzichtet. Daß im alten China schnell ein
Kopf rollte, wird erwähnt, aber nicht bebildert. Auch die nachvollziehbare Logik der
Lösung der Rätsel macht die Geschichte auch für Kinder begreifbar.
Besonders die Landschaften und die detaillierten zeichnerischen Beschreibungen der
Schauplätze sind ein Augenschmaus.Von der Akribie, mit der Leloup dabei vorgeht, kann man
sich bei einem Besuch in Rottenburg ob der Tauber überzeugen. Wer vorher "Zwischen
Leben und Tod" (bei Bastei "Das Wunder der Lebenskugel") gelesen hat, wird
sich wie im Comic vorkommen. Auch im vorliegenden "Die Himmelsdschunke" wirken
viele Bilder fast wie Postkarten.