Captain America ist der Held mit dem Kostüm im Design der amerikanischen Flagge.
"Eine Flagge - sieht eigentlich blöd aus. Aber nicht an dir." Da spricht uns
Nick Fury aus dem Herzen. Besonders die kleinen Flügelchen, die schon die Knöchel Namors
und Namoritas schmückten geben dem 150-prozentigen Patrioten etwas Besonders.
Nachdem Caps original Origin-Story in den "Rächern" für Thor benutzt wurde,
durfte man gespannt sein, was den Kreativen bei Marvel für Steve Rogers (Caps Name im
normalen Leben) eingefallen ist. Nach seiner Kariere im zweiten Weltkrieg wagte es das
amerikanische Aushängeschild, eine eigene Meinung zum Einsatz der Atombombe in Hiroshima
zu haben. Da diese Meinung nicht mit der Linie des damaligen Präsidenten übereinstimmte,
wurde der Verteidiger der Gerechtigkeit kurzerhand stillgelegt. Durch das
Superheldenserum, welches ihm seine Kräfte verleiht, vor dem Altern bewahrt, durchlebte
Steve Rogers verschiedene Programme (der Bezug zur "normalen" Cap-Story sind die
verschiedenen Programme) . Alle sollten ihn von seiner wahren Bestimmung ablenken. Doch
nun scheint die Zeit reif, den schildbewehrten Kämpfer der Schwachen wieder auferstehen
zu lassen. Betritt er rechtzeitig die Bühne dieses Dramas, um den Plan des Ober-Nazis Red
Skull zu vereiteln? Im dritten Heft der Serie aus der "Die Wiedergeburt der
Helden"-Reihe wird dem Leser langsam die Story der vorangegangenen Hefte klarer. Am
Ende sthet dann aber ein weiter Cliff- Hanger - Cap liegt besiegt von
"Crossbones" am Boden. Es bleibt also weiter spannend.
Das
einzig rechtliche Problem dieses Teils der sich immer mehr in einander verwebenden "Wiedergeburt-der-Helden"-Saga
sind die vielen Hackenkreuze. Während in den Vereinigten Staaten viele kommerzielle
Erfolge gerade durch die bösen und doofen Nazis und ihre Symbole so erfolgreich wurden,
darf man Hierzulande nur im Film Swastikas öffentlich zeigen. Das macht die Retusche an
den Original unumgänglich, möchte man nicht das selbe Schicksal wie der ehemalige
Volksverlag erleiden (nach einer Anzeige wurden im mehreren Buchläden und in den
Verlagsräumen verschiedene Publikationen beschlagnahmt; nur bei einem Produkt wurden
weiterleitende Maßnahmen getroffen - soviel zum Thema "mit Kanonen auf Spatzen
schiessen"). Glücklicherweise fällt das im vorliegenden Band nicht auf. Die Frage,
ob eine negative Darstellung des Dritten Reiches auf kommerziellem Sektor speziell in den
Comics ebenso verwerflich, wie dessen Verherrlichung ist, bleibt somit weiter
undiskutiert. Aber das ist ein anders Thema das "dumme deutsche
Vergangenheitsverdrängung" heißt.