Wie man bei Jochen Enterprises schon lange angekündigt hat, Wondertüte #3 ist diesmal
mehr Comic als die vorangegangenen Nummern. Atak hat sich mehr Zeit genommen und das merkt
man der Geschichte an. Die narrativen Elemente sind deutlich ausgeprägter und stehen nun
gleichberechtigt neben den Bildern.
Unterbrochen wird die unheimliche Geschichte von Bild-Gedichten, die auch für sich
selbst stehen könnten. Die Sprache bleibt über weite Strecken die eines Gedichtes,
entrückt durch ihren - dem Comic untypischen - Rhythmus den Leser aus seiner
Erwartungshaltung und drängt auf eine konzentrierte Aufnahme der Panels.
Der Teufel erscheint in Gestalt eines Hundes einem Kind
in Berlin. Anselm nimmt sich des etwas sonderbar geformten Wesens an. Zusammen wachsen so
Kind und Teufel, ernährt von Schmutz, heran. Als Anselm und sein Hund von drei Jungen
geschlagen und mit Steinen beworfen werden, zeigt der Teufel seine Macht über die anderen
Hunde, welche die Schläger bestrafen.
Irgendwo zwischen Kindheits-Erinnerung und Akte X scheint dieses Bilder-Gedicht zu
liegen.
Die poetische Sprache hebt "Hunde über Berlin" deutlich von den üblichen
Blasenheften ab. Ataks grobe Bilder haben mehr Texturen und Detail bekommen und wirken
gefälliger, fast ein Gegengewicht zur düsteren Stimmung der Geschichte.
Mysterie-Poesie aus Deutschland, nahe an dem, was man für Kunst hält, und dennoch
auch für Kunstgegner ansprechend