Fleisch gibt’s beim Metzger, Brötchen beim Bäcker und Horror bei Cross Cult. Egal ob “The Walking Dead”, “The Hills have Eyes”, “Hellboy”, “Hack & Slash”, “Als die Zombies die Welt auffrassen” – Cross Cult macht schaurig schöne Comics.
The Goon ist eine dieser Horrorperlen. Oder ist dieser Comic ein Funny? Anders als in der klar als humorvolle Homage erkennbare Comic „Shaun of the Dead“, aber The Goon räumte unter anderem einen Eisner Award als Best Humor Comic ab. The Goon ist also witzig. Und blutig. Es ist eigentlich eine Mafia-Geschichte. Goons Heimatstadt wird von Gangs kontrolliert. Er selber ist ein Schläger für Labrazio – so sieht es zumindest zu Beginn aus. Auf der anderen Seite stehen die Zombies. Die sind verdammt schwer zu töten, was für einen urkomischen Gag in der ersten Story sorgt. Die Polizei kommt nur in der Form eines sicherlich bekannten amerikanischen Witzfilmcharakters vor. Dafür kann sich Goons Kettensäge zumindest rudimentär verbal verständigen. Einige Figuren sehen irgendwie bekannt aus, so könnte Steve aus Goon Kneipe die heruntergekommene Version von Herrn Spielberg sein.
Die Zeichnungen sind dem recht unübersichtlichem Plot angemessen. Dass der Mann sein Handwerk versteht sieht man an seinem Vampir. Der kommt zwar nur kurz zu Wort, ist aber zuerst Funny, dann modern als wäre er aus einem Image Heft entsprungen und dann natürlich sehr niedergeschlagen. Einige Seiten quellen vor Hintergrunddetails über wie die Startseite der zweiten Geschichte, andere sind etwas reduzierter. Für sich alleine genommen ist Powells Artwork nichts besonderes, in dem Zusammenspiel mit der Story funktioniert er grandios. Ausführlich Beschreibend wenn es sein muss, auf den Effekt reduziert, wenn der Monsteraffe die Bühne betritt.
Wer die harten Abenteuer des „Hitman“ mochte, wird sich bei „The Goon“ wie zu Hause fühlen. Der kleine Band bietet neben dem Comic noch ein Interview mit Powell, Vorworte, Skizzen und etwas aber dafür passende Eigenwerbung. The Goon ist eigenständig, bringt derben Humor ins blutige Genre durch seine abgedrehten Ideen und besticht durch immer passende Bilder. 100 Seiten klingt im vergleich zu anderen Bänden von Cross Cult schon fast wenig, aber der Band ist einfach rund.