Die eigenständige Serie „Dipperz“ begeisterte in der ersten Nummer durch seinen nicht so oft im Comic zu sehenden historischen Hintergrundes des Ersten Weltkrieges, und die beiden folgenden Nummern lebten von den zurückhaltenden und wunderbaren Bildern R.A. Drudes. Nun kommt Dipperz zurück zu seinen Wurzeln als Horror-Comic aus den Seiten des „Menschenblut“-Magazins.
Der aktuelle Zeichner Holger Nüssle ist flott. Wieder hat Autor Robi ein Talent gefunden, um seinem Antihelden ein passendes Aussehen zu verleihen. Diesmal sieht es wie ein guter amerikanischer Comic aus. Es ist bunt, bietet viel Blut, tollen Perspektiven und ist eigenständig. Reinschauen lohnt sich also.
Die Story handelt von Nazi-Schlägern, einem Arzt, der Tote wiederbeleben kann und einer großen Liebe auf den zweiten Blick – natürlich mit tragischem Ausgang. Dieser Dipperz ist rasanter erzählt als die drei vorherigen Hefte. Mehr eine etwas ausufernde Horror-Kurzgeschichte. Dabei nutzt das Zeichner/Grafiker Gespann das Besondere des Comic: Während die Geschichte von der Begeisterung des Arztes über seinen Erfolg gegen den Tod berichtet, zeigen die Bilder dazu das Leiden der Geretteten. Das mag platt sein, funktioniert aber. Da leiste der vierte Dipperz-Band mehr, als die meisten Comics zur Zeit.
Man sollte ohne die Erwartung einer Fortsetzung an diesen Comic gehen, dann kann er seine Stärken ausspielen, ohne die Fans der Vorgängerhefte zu enttäuschen. Liegt es an Produkten aus dem Hause Weissblech, dass einheimische Horropanelsammlungen mittlerweile so gut sind? Dipperz hat was von einer ausgereifteren Version des Mabuse-Comics aus dem Carlsen Verlag. Bessere Bilder, schneller auf den Punkt erzählt und in einem Heft abgeschlossen.