Sinnlose Morde, Wahnsinnige Täter – da darf Hitler nicht fehlen. Nein der diesem Comic namens gebende Jochen ist kein Nazi, er mordet auch im heutigen Kreuzberg, vielmehr ist Knochen-Jochen die wärmste Empfehlung von Herrn Dinter – dem jüngeren (glaube ich) - „Musst du lesen“ sagte der, und was der sagt, ist Gesetz. Außerdem ist der Autor dieser Rezi dem Verleger dieses Comics verpflichtet, erlaubt er doch die kostenlose Weitergabe dieses Werkes an den haarlosen Künstler aus dem einstigen Osten unseres Vaterlandes was wiederum diesen zur ebenfalls kostenlosen Herausgabe seines Werkes „Terror in the Woods“ bewog - tiefsten Dank an alle Spender!
Zurück zum Knochen-Jochen. Der ist im hirnbetäubendem Reim-O-Rama verfasst und erinnert mit seiner stringenten Struktur in Kapiteln und dem gereimten Text an die dieses Jahr immer wieder zitierten Geschichten von Max und Moritz. Dem natürlich sofort aufkommendem Willen, eine Besprechung dieses Comics ebenfalls in sich wiederholendem sprachlichen Rhythmus zu formulieren machte das schlichte Unvermögen einen Strich durch die Rechnung, was die Ehrfurcht vor dem Geleisteten ins unbeschreiblichen wachsen ließ.
Knochen Jochen ist fantastisch muss also das Fazit heißen und tut es auch. Die groben Grafiken in an die Freak Brothers erinnernden Perspektiven tun ihr Übriges, dieses Urteil zu begründen. Da braucht es gar keinen alten Kriminologen, der als vermummte Muslime den Jochen überführen will, um wieder diesen Klang aus alten Hösspielplatten-Tagen ins Ohr kommen zu lassen, die in ebenfalls gereimter Weise kindestaugliche Geschichten zitierte. Doch hier sei vor dem blutigen und mordlustigem – also alles andere als kinderzimmertauglichem – Inhalt gewarnt! „Todesangst befiel den Mann, denn er sah den Jochen an. Wenn Leute so den Spaten halten, ja, dann woll'n sie Schädel spalten!“ und auch das diesem Zitat entstammende Kapitel endet mit den Worten: „Knochen-Jochen hat's verbrochen“