War Highlander nicht ein klasse Film? Das mag sich auch Erfolgsautor Christophe Areston gedacht haben, als er die Serie „Moréa“ konzipierte. Schwertschwingende Unsterbliche und als Sahnehäubchen eine supergut gebaute Heldin, die sich auch gerne oben ohne zeigt. Funktioniert der Sex/Videoclip-Mix als Comic?
Das tut er! Und das besser als die meisten Comic-Adaptionen unterhaltsamer Filme. „Highlander“ blitzelt an vielen Stellen durch: Da wäre die Titelfigur, die zu Beginn der Story nicht von ihrem möglicherweise langen Leben ahnt oder die im Hintergrund bleibenden Geheimbünde – hier die Engel und die Drachen. Da verwundert es nicht, wenn ein ergrauter Sean Connery die Heldin im Schwertkampf unterweist. Hatten die Kinofilme erst ab dem zweiten Teil einen deutlichen Science-Fiction Bezug, darf unsere Heldin hier schon im ersten Band mit fliegenden Autos atemberaubende Verfolgungsjagden erleben. Selbst der leicht ironische Unterton der Filmvorlage ist zu sehen – Fans von Connor MacLeod dürfen also bedenkenlos zugreifen.
Grafisch wird man von Comic-Neuling Thierry Labrosse auf das Feinste verwöhnt. Er wirkt wie ein sehr lässiger Alan Davis, sehr stylisch aber nicht ganz so glatt wie der Britte. Auch seine detailreichen Bilder zitieren ab und an: Ob die vertikal startenden Autos aus „Bladerunner“ oder die Verfolgungsjagd durch die futuristischen Straßenschluchten aus „Das Fünfte Element“ – „Moréa“ ist eine flott lesbare und wundervoll anzuschauende Hommage an Klassiker des Genres der Zukunftsgeschichten.
Dieser erste Band der fünfteiligen Serie will unterhalten, und das kann er. Zusammen mit der Sicherheit, dass der Splitter-Verlag die restlichen vier Bände zügig veröffentlichen wird, dem edlen Hardcover und dem rasterpunktlosen Druck bleibt ein „rund-um-glücklich“ Feeling rüber.
Die Story? Auf den 44 Seiten Comic des Albums wird die als einfache und von ihrem Vorgesetzten drangsalierte Bürokraft Moréa Doloniac Opfer einer Serie von Attentaten, die ihre Familie auslöschen soll. Ihr Urgroßonkel sitzt an der Spitze eines die Welt dominierenden Großkonzerns dessen Einfluss die Zukunft entscheidend gestalten wird. Doch wer ist der Drahtzieher dieser Attentate? Moréa findet als Tote neue Freunde und als Lebende noch mehr Feinde. Aber wie ein guter Actionfilm so ist, gibt es ein Happy End. Das Leben kann so einfach sein.