Band 20 der vielleicht besten SF-Comic-Serie ist erschienen und macht einiges richtig, hat aber auch kleine Fehler. Wir bringen einen Hintergrundbericht zur Serie und werfen einen Blick auf den neuen Band sowie seinen Vorgänger Band 19. Warum? Weiterlesen!
Valerian und Veronique Band 20 „Das Gesetz der Steine“ ist der zweite Band des aktuellen Mehrteilers rund um die Suche der beiden Zeitagenten nach der Erde. Die ist nämlich verschollen und einige Gerüchte locken die Beiden ins große Nichts. Doch dieser Ort spottet seinem Namen, denn neben den denkenden Steinen gibt es dort hinterhältige Gesetzeshüter, unerschlossene Ölquellen und stinkende sowie diebische Händler.
Es ist also viel los im großen Nichts. Wie überall werden die meisten Aktionen von Intrigen geleitet. Hier dürfen auch mal die Bösen hinter diese Tatsache kommen – sympathisch. Aber jetzt mal der Reihe nach: Es beginnt mitten in der in Band 19 begonnenen Expedition. Valerian und Veronique sitzen zusammen mit anderen Glücksrittern in einem überfüllten Landemodul und tauschen ihren Idee von einem Paradies aus. Das ist in der Serie ein immer wieder auftauchendes Thema und will nicht so recht in die Story passen. Zu kurz und zu diffus, aber vielleicht werden die Paradiese ja noch mal in der Geschichte benötigt – abwarten.
Nach einer rüden Beendigung des Plausches geht es in „Alien“ Manier weiter. Die Expedition landet nach dem Durchflug eines seltsam geordneten Meteroitenschauers auf einem Felsbrocken und trifft auf die mysteriösen Wolochs, riesige Steine, die hier im Gegensatz zur Darstellung in Band 19 von unterschiedlichsten Reliefs bedeckt sind. Auch kann man ihnen diesmal ohne Sichtschutz begegnen, ohne verrückt zu werden. Da stimmt was nicht. Aber die Worlochs sind auch in der Geschichte nicht ganz zu durchschauen. Sie scheinen das korrupte Triumvirat des Planeten Rubanis zu benutzen, um die Valerian und Veronique daran zu hindern, die Erde zu finden. Da fragt man sich natürlich, warum?
Neben den ersten Aspekten der Handlung kommt der Humor auch diesmal nicht zu kurz. Da wären die ellenlangen Abhandlungen über wirtschaftliches Systeme durch den Schnarf, der dämliche Gefängniswärter und natürlich immer wieder Jungs, die von attraktiven Frauen gerettet werden müssen.
Der Autor Christin lässt hier einige seiner alten Akteure wieder auftauchen und verweist so angenehm auf die guten alten Bände. Trotzdem wirkt die Geschichte sprunghaft. Dieses nicht ganz gute Gefühl wird von mitten in der Sprechblase endenden Texten ungut verstärkt (Seite 31, letztes Panel, Seite 33 unten links, ). Wurde früher eher geradlinig auf die Aussage der Geschichte hin gearbeitet, fängt Christin nun viele Ideen an, skizziert sie, lässt sie dann scheinbar wieder fallen um sie später wieder aufzugreifen. Das verwirrt etwas.
Die Zeichnungen Mézières sind einzigartig. Leicht fahrig, immer mit einem Schuss Funny-Leichtigkeit und sofort wieder erkennbar. Da weiß man als Fan was man bekommt und wird auch nicht enttäuscht.