Bei DC wird gerade die Justice League of America neu belebt, Marvel reaktiviert die Rächer. Beide Titel haben super Mainstream-Zeichner und deutlich komplexere Geschichten, als es die ehrwürdigen ersten Nummer 1en hatten. Aber seit dem sind ja auch mehrere Jahrzehnte ins Land gezogen, da darf sich schon mal was ändern.
Erinnern wir uns kurz: Die Rächer sind Opfer der psychisch kranken Scarlet Witch geworden und nicht nur das Team, sondern so richtig gelitten hatten da Hawkeye, Ant-Man und Vision. Deren Tod löste die Gruppe auf. Nun erfordert der Massenausbruch im Supergangsterknast das Eingreifen mehrerer Helden und die sollten als Team agieren. Tun sie auch. Warum sollten sich Spider-Woman, Spider-Man, Captain America, Iron-Man und Luke Cage nicht wieder „Rächer“ nennen? Während unsere Helden dem Hintergedanken des Aufstands auf den Grund gehen, erleben wir einige sehr emotionale Passagen. Da darf ein Wiedersehen mit Jarvis, dem Butler der Rächer nicht fehlen und wir erfahren, warum Matt Murdock kein Mitglied der neuen Rächer werden möchte. Optisches Highlight ist das erste Auftreten von Spider-Woman im Kostüm - da verschlägt es einem den Atem! Nachdem die Hormone hochgeschaukelt wurden, geht, es per neuem Quinjet ins Wilde Land. Nach dem Großauftritt der Superbösewichter nun Saurier und dem bekanntesten X-Men: Wolverine. Der bekommt erst mal Sprachprobleme.
Klar, am Ende sind die meisten Kämpfe gewonnen, die meisten Rätsel gelöst aber immer noch genügend Fragen offen, um die Wartezeit bis zum nächsten Band spannend zu halten.
Auch dieser Neubeginn macht superheldenmäßig Spaß. Die Geschichte ist wie momentan angesagt düster, die Bilder bekannt gut und diese Nummer eins ist recht abgeschlossen - ein klarer Vorteil gegenüber dem ersten Band der neuen JLA. Der in Würden ergraute Freund der alten Rächer, die noch den Hulk in ihren Reihen hatten, werden etwas von der alten Leichtigkeit vermissen, die auf 22 Seiten eine ganze Geschichte erzählen konnte. Ach du gute alte Zeit, als die Seiten noch weiß waren, die Bösen gleich an der fiesen Visage zu erkennen waren und als Jack Kirby großartige Comics schuf.
Zurück in die Gegenwart und zu den offenen Fragen. Werden Sentry und Daredevil dem Team beitreten? Wird Black Widow zurückkehren? Werden sich die Rächer einen neuen Quinjet leisten können? Band eins hat Spaß gemacht, wir warten auf die Fortsetzung.
Schmunzeln könnte man über die Prüderie in Amerika: Im Kostüm trägt Spider-Woman ihre Haare schulterlang, was ihre enorme Oberweite gut zur Geltung kommen lässt. Nackt hängen ihre langen Haare dann über die eher Körbchengröße A ausfüllenden sekundären Geschlechtsmerkmale - hat was von Doppelmoral. Vielen Dank an die Kollegen Phil & Lamond für diesen Hinweis.