"Shaun of the Dead" ist einfach ein monumental genialer Film. Der Humor britischer Sozialkomödien à la „The Full Monty“ gepaart mit den Gedärmen aus „Dawn Of The Dead“ - wie immer: Die Mischung machts.
Und die Mischung funktioniert auch als Comic. Die Zeichnungen passen wunderbar zum zu recht viel gerühmten „The Walking Dead“ Band eins. Keine Angst vor dem Cover-Motiv – der Stil auf dem Umschlag hat nichts mit den Zeichnungen des eigentlichen Comics gemeinsam. Der ist wunderbar grob und dennoch detailliert. Da sind manchmal die Finger grob und die Karos auf dem Sofabezug sind fast pedantisch genau zu sehen. Dazu passen die kräftigen Farben, die aber auch schon mal einfach als Rechteck im Gesicht ein wenig dunkler als der Rest einen Schatten mehr andeuten als zeigen. Weiche Verläufe gibt es auch, die wirken besonders dekorativ im verwesenen Schädel eines haarlosen Zombies.
Die Story ist die des Films: In London greift ein Zombie-Virus um sich. Der Horror-Wissende vermeidet in solchen Fällen natürlich untote Zahnabdrücke auf der eigenen Haut – das ist hier nicht anders als in den unzähligen „normalen“ Zombie-Filmen. Hier begleiten wir Leser einen sozial-behinderten Alltagsbritten auf der Flucht vor den mordenden Massen in den einzig wahren Hort insulanischer Sicherheit: den Pub um die Ecke. Wunderbar sind die Gedankenspiele rund um den gebissenen und auch ohne Virus schon verhassten Stiefvater, der aber natürlich immer nur das Besten für den Helden der Geschichte im Sinn hatte. Da ergeben sich im Laufe der 96 Seiten einige Veränderungen im Plan, aber alle Problemlösungsmodelle sind recht blutig. Das Ende ist britisch und dann doch nicht ganz genretypisch.
Mit zehn Euro ist dieser Comicband günstig. Softcover und Rückenleimung sind okay. Der Druck ist es auch – von dieser Seite auch nichts negatives.