Die erste Story-Arc des momentan besten SF-Thrillers Golden City ist zu Ende. Bevor es ein idyllisches Happy End gibt, müssen unsere Helden noch einige brenzlige Situationen bestehen.
Natürlich wird geklärt, wer Goldy ist, und das Golden City ein Geheimnis hat, das haben wir Leser ja schon lange vermutet. Aber wie die Geschichte erzählt wird, ist mitreißend.
Sah es nach Band 4 so aus, als ob nur noch das Finale mit einer ewig langen Verfolgungsjagd fehlen würde, überrascht Golden City mit gleich zwei weiteren gut erzählten Bänden.
Zuerst geht es mal wieder unterwasser. Und im düsteren Blau mit in die Leere strahlenden Scheinwerfern ist der Zeichner Nicolas Malfin einfach unschlagbar. Grafisch ändert sich in Band fünf und sechs nichts, und das ist auch gut so. In der Kälte unter dem Meeresspiegel erwartet den Leser eine Frau voller Herzenswärme und Realitätsnähe – eine für den geklonten Präsidenten unheilvolle Mischung. Doch alte Feinde werden langsam zu Freunden und kleine Rätsel in "Drei Fragezeichen"-Manier weisen den Weg zu einem besonderen Fahrstuhl.
Band sechs hat statt den befürchteten Verfolgungsjagden eine Menge neuer Hintergründe zu bieten. Wie bei gut konstruierten Thrillern üblich gibt es Beziehungen zwischen allen Protagonisten und natürlich das Happy End.
Golden City schreit geradezu nach einer Integrale-Ausgabe, also alle Teile in einem dicken Band, aber dafür ist der deutsche Markt einfach zu klein und Comic-Fans mit Liebe zur Farbe und gut gebauter Stories haben die Serie ohnehin schon Zuhause. Und die überformatigen Bände sehen im Regal trotz der zwei unterschiedlichen Verlagslogos immer noch einheitlicher als manche Werkausgabe aus ;0)
Wer bisher vor nicht abgeschlossenen Comics zurückschreckte, hat nun keine Ausrede mehr, denn dank Mark O. Fischers Epsilon Verlag ist die bei Speed gestartete Serie nun doch zu einem guten Ende gekommen. Happy End auf allen Ebenen eben.