Der neue Asterix
Eine Sensation, die wohl keiner so erwartet hat
Comics – das sind Mickey Maus, Superman und Asterix. Er ist der Europäer unter den drei meistgenannten Comic-Figuren. Der kleine Gallier braucht sich dank seines starken Freundes Obelix und des Zaubertranks vor nichts zu fürchten – außer, dass ihm der Himmel auf den Kopf fällt.
Der 1961 geborene Asterix betrat als Siggi und Babarras 1965 erstmals als Teil des Lupo-Magazins deutschen Boden. Seit 1967 ist er beim Ehapa Verlag und darf seit dem auch seinen richtigen Namen tragen.
Schon von Beginn an zeichnete die Serie von Texter René Goscinny und Zeichner Albert Uderzo ein nicht ins Deutsche zu übersetzender Wortwitz und vor allem Anspielungen auf die französische Gesellschaft und deren Politik aus. Das änderte sich, als Goscinny 1977 viel zu früh seinen Zeichner alleine ließ. Es dauerte einige Alben, bis Uderzo es schaffte, witzig und aktuell zu sein und in die großen Fußstapfen seines verstorbenen Freundes zu passen.
Nun also Band 33 – ja, eigentlich erst das 32. Album, denn Band 32 war ja eine Sammlung älterer Kurzgeschichten. Im Original heißt er „Le Ciel lui tombe sur la tet“. Da ist sie wieder, die einzige Bedrohung für unsere in den letzten 44 Jahren so ans Herz gewachsenen Gallier: „Der Himmel, der auf den Kopf fällt“. Das ist natürlich ein viel zu langer Titel für ein deutsches Comic-Album – so also „Gallien in Gefahr“.
Und er ist eine Sensation. Die ersten vier Seiten zeigen einen bekannten Asterix: der Wald, unsere Helden und ein Wildschwein, welches auch gleich Sternchen zu sehen bekommt. Aber dann legt sich ein unheilvoller Schatten über das letzte Bild der vierten Seite. Was dann zu sehen ist, war ein bis zum 14. Oktober gut gehütetes Geheimnis. Produzenten und Händler durften vor dem Europa einheitlichen Erstveröffentlichungstermin nichts über die Story erzählen.
Doch jetzt steht der Band in den Läden und tausende gespannter Leser werden geschockt sein. Die ganz Gallien bedrohende Gefahr sind die Comics aus fernen Ländern. Japanische Roboter, eine Armee von fliegenden Männern aus dem System der 52 Sterne und eine Zeichentrickfigur sind dabei, die heile Welt des widerspenstigen gallischen Dorfes zu zerstören.
Der neue Asterix ist ungewohnt deutlich politisch. Und auch die Bilder sind ungewohnt großflächig. Ungewohnt, aber erfrischend neu und doch ganz seinen Wurzeln verbunden ist der 33. Band. Und witzig. Sagt zumindest Uderzo selbst. Denn er hält trotz seiner 78 Jahre immer noch alle Zügel fest in der Hand. Die deutsche Übersetzung muss von ihm persönlich abgesegnet werden. Und die habe ja noch mehr Witz als das französische Original soll der große alte Mann des Comics gesagt haben.
Aber sind die neuen Comics wirklich eine Gefahr? Mal sehen, wer beim abschließenden Fest alles mit am Tisch sitzen darf. Und vielleicht darf ja auch Troubadix mal wieder singen ;0) Bleibt nur noch eine große Frage: Wird es einen 34. Band geben? Zumindest das neue Cover, das eine seitenverkehrte Neuauflage des ersten Bandes „Asterix der Gallier“ ist, könnte auf einen geschlossenen Bogen und somit das Ende der Serie hinweisen.