Und sie haben es wieder getan! Und dabei hat doch schon „Justice League – Ein neuer Anfang“ den normalen Superhelden Fan sehr verunsichert. Das unheilige Dreigestirn Giffen / DeMatteis / Maguire hatte ja schon mit der 87er Version der League (oh Gott, ist das wirklich schon soooo lange her?) ihr Unwesen getrieben und haben gestandene Superhelden vor Probleme der Art „Wer hat das letzte Blatt Klopapier verbraucht?“ gestellt.
Die JLA konnte sich nach Jahren von dieser Diskreditierung erholen und zu alter Glorie zurückkehren – hatten wir Leser bis jetzt zumindest gedacht. Mit „Man nannte sie die Justice League“ holt ein paar Helden die Vergangenheit wieder ein. Blue Beetle, Buster Gold, Elastoman, Fire, Captain Atom und neu dabei Mary Marvel müssen sich in dieser sechteiligen Mini-Serie mit belustigenden Problemen der zwischenmenschlichen, telefontechnischen und intergalaktischen Art herumärgern.
Das ist eine wunderbare Ü-30er Party der Comic-Sorte. Und zwischendrin immer wieder Anspielungen auf die gute alte Zeit. Der Werbespot der vom etwas heruntergekommenen Maxwell Lord gegründeten „Superbuddies – Superhelden auch für den kleinen Mann“ Miet-Mannschaft ist eine herzerwärmende Hommage an die Superfreunde. Da bleibt natürlich auch Hopy, der Superhase nicht unerwähnt. Oder die magischen Worte „Klaatu Barada Niktu“ („Du redest mit Ihnen?“ „Nein“) aus dem Film „Der Tag, an dem die Erde stillstand“, gefolgt von „Pon Far“ – was braucht der Mitte Vierziger mehr?
Dazu die immer noch einfachen und einfach guten Bilder aus der Feder von Kevin Maguire. Er hat ein unendliches Reservoire an erschreckten, erstaunten und teils vor Dummheit verblüfften Grimassen für seine Akteure auf Lager. Das alte Gegner auch noch auftauchen ist so klar wie dieser Comic einfach nur urkomisch ist. Selbst ohne Kostüme würde die Story als Sitcom durchgehen, mit den Latex-Seitenhieben macht das dem gestandenen Main-Stream Fan natürlich um so mehr Spaß.