Alle Manga sehen gleich aus – meistens nichtig, zumindest auf den ersten Blick. Bei Noise fällt die grafische Eigenständigkeit schon auf den ersten Blick auf. Da macht der Einstieg in eine der düstersten Science-Fiction Story gleich doppelt Spaß.
Clauthor und Musubi sind Polizisten. Sie untersuchen eine Reihe an Kindesentführungen. Durch apokalyptisch dreckige Straßen und riesige Kloaken geht es vorbei an abgeschlagenen Köpfen und deren Haut ins Zentrum einer satanischen Verschwörung. Hier vermengen sich Klon-Monster, Killerroboter und die globale Machtübernahme im weltumspannenden digitalen Netz.
So richtig versteht man die Geschichte nach dem Lesen nicht, aber sie kann beeindrucken. Das ist hauptsächlich der in mangauntypisch fahrigen Strichen beschriebenen städtischen Kulisse zuzuschreiben. Sie erinnert an ein lebendes und leidendes Krebsgeschwür im Design von Fritz Langs Metropolis.
Die Story ist düster und hart. Immer wieder zerreißen einzelne beeindruckende Panels den dämonischen Lesefluss.
Noise soll das nachgereichte Vorgeschichte zur Serie Blame! sein. Wer den Einstieg in eine zehnbändige Serie scheut, sollte sich zumindest diesen Band zu Gemüte führen. Abgerundet wird Noise durch den Ur-Blame, einer 30 seitigen Story in eher traditionell klarem Manga-Stil.