Wie schon zu Band eins geschrieben: Old School Baby! Georg Pérz und Kurt Buisek haben mit dem Justice League of America / Die Rächer Cross Over ein Filetstückchen althergebrachter Superheldenkost im Stil unserer Väter abgeliefert.
Die Teile eins und zwei machen richtig Laune. Ein Wissensdurstiger, der keine Konsequenzen scheut um die Frage nach dem „was war vor uns“ zu klären. Da seine Kräfte gottgleich sind, mussten leider schon einige Realitäten dran glauben, seine Recherche ist etwas grob. Doch in unserer Realität – darf man eine Welt mit Superhelden so nennen? – bietet ihm der Grandmaster Paroli. Ein Wettstreit der beiden größten Superhelden-Teams soll entscheiden, ob auch dieses Universum der Forschung geopfert wird. Die JLA gegen die Rächer!
Zwölf Artefakte gilt es zu finden. Schon da stellt sich das Problem eines möglichen Patts. Aber keine Angst, der Grandmaster hat alles so einegfädelt, dass er ein schönes Spiel sieht und sein Universum erhalten bleibt.
So weit so schön, wäre da nicht der verwirrende Teil drei. Denn in das alljährliche Treffen der beiden siegreichen Teams blitzen Anomalitäten. Eine Szene hat plötzlich zweierlei Aussehen. Treffen sich die Superhelden bei der JLA oder bei den Rächern? Beides scheint gelichzeitig statt zu finden. Die Gefahr ist also noch nicht gebannt – ist ja auch erst der dritte Teil von vieren.
Würde sich jetzt jemand wundern, wenn man an dieser Stelle schon verrät, dass es ein Happy End geben wird? Sicher nicht – Old School eben! Das Ende ist ziemlich klar, genauso, dass die Erklärung, warum es zu diesem Ende überhaupt kommen kann, ziemlich galaktisch ist. Für diese Ausmaße hat Buisek die Sache aber recht nachvollziehbar gemacht. Da merkt man doch die Reife des Autors und seine Routine. An den Zeichnungen wird sich sicher keiner Stören. Perez ist perfekt.
Nun gibt es dieses imposante Epos als würdiges Hardcover. Alle vier Teile zwischen zwei belastbaren Deckeln, darauf hat die Fangemeinde gewartet. Leider ist es die Sparversion geworden. Lediglich die Inhalte der einzelnen Bände wurden neu verklebt und in das Harcover eingeleimt. Zwei Stoff-Streifen im Rücken versuchen etwas buchbinderische Kunst anzudeuten. Es bleibt bei der Andeutung. So fehlen leider auch die famosen Cover der vier Bände – Schade! Nun muss man sich entscheiden. Vier einzelbände mit Pappeinband oder fast das doppelte für ein schönes Hardcover mit einem neuen, aber auch nur einem Cover.